+++ News-Update +++: Die wichtigsten Entwicklungen zum Coronavirus am Mittwoch

Vertreter von Pflegeeinrichtungen hatten bisher erwartet, dass die Heimbetreiber die Auszahlung von Prämien an ihre Pflegekräfte sofort mit den Pflegekassen abrechnen könnten, wie die "FAZ" weiter berichtete. In ersten Äußerungen von Anfang April habe der zuständige GKV-Spitzenverband, die Dachorganisation der Gesetzlichen Krankenversicherung, diesen Eindruck erweckt und war dafür unter anderem vom Paritätischen Wohlfahrtsverband gelobt worden.

Die Gesamtkosten einer Prämie von 1500 Euro je Altenpflegekraft werden von den Krankenkassen auf rund eine Milliarde Euro geschätzt. Ohne eine eigene Finanzierungsregelung müssten die Prämien voraussichtlich großenteils von den Pflegebedürftigen über höhere Zuzahlungen getragen werden.

Eine noch unveröffentlichte Studie des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), die der "FAZ" vorlag, beziffert die voraussichtlichen Mehrkosten pro Kopf: "Damit entstünden pro Pflegebedürftigem in der ambulanten Pflege im Durchschnitt einmalig zusätzliche Kosten von etwa 355 Euro, pro Pflegebedürftigem im Pflegeheim im Durchschnitt rund 980 Euro."

Peking verschärft Corona-Maßnahmen

08.51 Uhr: Die chinesische Hauptstadt Peking hat ihre Maßnahmen gegen eine Einschleppung des Coronavirus erneut verschärft. Wie die Behörden mitteilten, müssen sich Menschen, die in die Stadt kommen, nach einer zweiwöchigen Quarantäne nun zusätzlich eine Woche in "häusliche Beobachtung" begeben. Damit dürfen Rückkehrer für insgesamt drei Wochen nicht am öffentlichen Leben teilnehmen.

China hat das Virus den eigenen Angaben zufolge weitgehend unter Kontrolle, ist aber besorgt über den Zustrom von Reisenden, die mit dem Coronavirus infiziert sind. Dabei handelt es sich so gut wie ausschließlich um Chinesen, die in die Heimat zurückkehren. Ausländer dürfen derzeit nicht in die Volksrepublik einreisen, weil bestehende Visa und Aufenthaltsgenehmigungen ausgesetzt wurden.

Nach einer Erklärung des chinesischen Außenministeriums wurde der Pekinger Stadtteil Chaoyang am Dienstag in einer Überwachungsapp als landesweit einziges "Hochrisikogebiet" eingestuft. Zu der Einstufung sei es gekommen, nachdem ein neues Infektionscluster entdeckt wurde. Ein Rückkehrer hatte demnach drei Familienangehörige angesteckt.

+++ News-Update +++: Die wichtigsten Entwicklungen zum Coronavirus am Mittwoch

Die nationale Gesundheitskommission meldete am Mittwoch 30 neue Infektionen, darunter 23 "importierte" Fälle mit Sars-CoV-2 bei Reisenden und sieben neue lokale Ansteckungen. In China haben sich nach diesen Angaben bislang mehr als 82.000 Menschen infiziert, von denen rund 77.000 inzwischen genesen seien. Zuletzt hatte es internationale Kritik an der Regierung in Peking gegeben, weil die chinesischen Behörden die Todeszahlen in der Provinz Wuhan drastisch nach oben korrigiert hatten.

Apotheken verbuchen deutliches Umsatzplus im Februar

08.38 Uhr: Im Zuge der Corona-Pandemie steigen die Erlöse von Apotheken in Deutschland. "Sie können neben Medikamenten auch Umsätze mit Desinfektionsmitteln, kosmetischen Produkten oder mit Atemschutzmasken erzielen", teilte das Statistische Bundesamt mit. Im Februar lagen die Einnahmen der Apotheken (preisbereinigt) 6,0 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Im Schnitt der vergangenen fünf Jahre betrug das Plus nur 2,6 Prozent. Die Unternehmen verbuchten damit ein ähnliches Plus wie der Einzelhandel insgesamt im Februar mit 6,4 Prozent.

Die Statistiker erklärten zudem, dass bei Medikamenten in den letzten fünf Jahren ein Preisanstieg zu beobachten sei. Die Preisentwicklung hänge stark davon ab, ob es sich um rezeptfreie oder -pflichtige Medikamente handle: Rezeptfreie Medikamente verteuerten sich im Zeitraum von März 2015 bis März 2020 mit 11,1 Prozent am stärksten. Die Preise für rezeptpflichtige Medikamente stiegen um 2,7 Prozent. Die unterschiedliche Entwicklung lasse sich damit begründen, dass Preise für rezeptfreie Medikamente von Apotheken frei kalkuliert werden könnten, während die Preise für rezeptpflichtige Medikamente und die gesetzliche Zuzahlung staatlich reguliert seien. "Der Umsatzanstieg infolge der Corona-Pandemie spiegelt sich bislang nicht in gleichermaßen gestiegenen Preisen wider."

Mitarbeiter des japanischen Olympia-Komitees infiziert

07.47 Uhr: Ein Mitarbeiter des japanischen Organisationskomitees für die ins kommende Jahr verschobenen Olympischen Spiele ist positiv auf das neue Coronavirus getestet worden. Das teilte die Organisation am Mittwoch mit. Der Mann in seinen 30ern ist am Hauptsitz des Komitees in Tokio beschäftigt und befinde sich jetzt zu Hause in Quarantäne. Man habe herausgefunden, wer mit dem Patienten engen Kontakt hatte. Die Betroffenen würden ab sofort zu Hause bleiben. Das Stockwerk, auf dem der Mann gearbeitet habe, werde abgesperrt und desinfiziert.

Seit die Regierung am 7. April für Tokio und sechs andere Provinzen den Notstand ausgerufen hatte, arbeiten die Mitarbeiter der Olympia-Organisatoren prinzipiell von zu Hause aus. Der inzwischen für das ganze Land geltende Notstand bedeutet jedoch keinen Shutdown. Japan zählt inzwischen mehr als 12.200 Infektionsfälle und 296 Tote. Das Internationale Olympische Komitee hatte Ende März nach langem Zögern die Verschiebung der Spiele auf den Sommer 2021 bekannt gegeben.

Falscher Einsatz von Desinfektionsmitteln führt zu Unfällen in Japan

07.32 Uhr: In Japan warnen Experten vor dem falschem Gebrauch von Desinfektionsmitteln zum Schutz vor Corona. Es komme zunehmend zu Unfällen, etwa weil Menschen auf Alkohol basierende Mittel in Getränke-Plastikflaschen lagerten und versehentlich daraus tranken, wie der japanische Fernsehsender NHK am Mittwoch unter Berufung auf das nationale Informationszentrum für Gifte berichtete. Das Zentrum ruft die Bevölkerung dazu auf, sachgerecht mit Desinfektionsmitteln umzugehen.

Es gebe auch Fälle, bei denen sich Menschen Masken aufsetzten, die sie mit Schimmelreinigern statt antibakteriellen Mitteln besprüht hatten. Desinfektionsmittel sollten nur in speziell beschrifteten Behältern aufbewahrt werden, mahnen die Experten. Gewarnt wurde auch davor, die Mittel im Kühlschrank aufzubewahren. Sie müssten zudem so verstaut werden, dass Kinder nicht an sie herankommen.