Mobile Tiertafel: Damit Bello nicht hungern muss

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Unterstützen bedürftige Tierhalter: Links Sabine Puvogel, rechts Nicole Asendorf.

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Wiebke Bruns

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Im Januar hat sich der Verein „Lost & Found Animals“ in Achim gegründet und dort im März eine Tiertafel eröffnet. Um mit Futter und Zubehör für Haustiere unterstützt zu werden, müssen die Tierhalter eine Bedürftigkeit mittels Bescheid nachweisen. Am Freitag, 30. Juli, wollen Sabine Puvogel und Nicole Asendorf als Vereinsvorstand zum zweiten Mal mit ihrer „mobilen Tiertafel“ nach Dörverden kommen.

Dörverden/Kirchlinteln – Vergangene Woche waren sie in Kirchlinteln. Ziel des Vereins ist es, bedürftige Tierhalter im gesamten Landkreis zu unterstützen. Während sich in Dörverden schon beim ersten Termin Tierhalter als Kunden registrieren ließen, lief es in Kirchlinteln eher schleppend. Was Sabine Puvogel veranlasst, Dörverden als die „ärmste Kommune im Landkreis“ zu bezeichnen. Was sie rein subjektiv auf die Not mancher Tierhalter dort bezieht. Dort hatten die Frauen zuvor schon in Einzelfällen bei Streunerkatzen geholfen.

Aufklärungsarbeit gehört auch dazu

Die Einrichtung von Futterstellen, Einfangaktionen zwecks Kastrationen sowie Aufklärungsarbeit, „um ein Bewusstsein für Tier und Umwelt zu schaffen“ sind weitere Kernaufgaben des Vereins. Beratung „zur artgerechten Haltung“ hat man sich ebenfalls auf die Fahnen geschrieben. Ausgabestellen in allen Teilen des Landkreises will der Verein einrichten. Zunächst konzentrieren sich die beiden Frontfrauen auf die zwei Gemeinden im Südkreis. Aktuell habe der Verein circa 15 Mitglieder.

Anders als die Bremer Tiertafel, die nur Menschen unterstützt, deren Haustier vor Eintritt der persönlichen Not da war und nicht erst dann angeschafft worden ist, spielt dies bei dem Achimer Verein keine Rolle. „Den Grundsatz gibt es bei uns nicht. Weil wir der Auffassung sind, dass es für jemanden, der in der Bedürftigkeit ist, gut sein kann, ein Haustier zu haben.“ Haustiere könnten auch therapeutischen Nutzen haben. Gerade, wenn man in einer Krise stecke, sind sich die Frauen einig.

Die Gefahr, dass damit das Tierwohl gefährdet werden könnte, weil es an Geld für den Tierarzt fehlt, und womöglich Hunde-Vermehrer mit Futter unterstützt werden, besteht nach Überzeugung der Tierschützerinnen nicht. Welpenfutter verteilen sie nicht und wenn Tierarztkosten anfallen, können sie auch da zumindest vermittelnd helfen, erklären die Frauen.

Empfänger müssen Hausbesuch zustimmen

Wer von dem Verein Futter bekommt, muss einem Hausbesuch zustimmen. „Sonst gibt es kein zweites Mal Futter“, stellt Nicole Asendorf klar. „Wenn es unangemessen viele Tiere werden, behalten wir uns das Recht vor, einen Riegel vorzuschieben“, sagt Sabine Puvogel. Und wie in allen Fällen, wo Menschen das Tierwohl in Gefahr sehen, hoffen sie auf Hinweise.

Sie unterstützen mit Zubehör und dem hälftigen Bedarf an Tierfutter. Vielfach Ware, wo das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten ist, die aber trotzdem noch in Ordnung ist. Damit wollen sie künftig immer am letzten Freitag im Monat von 14 bis 18 Uhr zum Parkplatz des Dörverdener Edeka-Marktes kommen.

Mehr Informationen zum Verein gibt es auf der Homepage: www.lost-and-found-animals.de.