Corona-Impfung: Tausende mit Kochsalz geimpft - ist Schuldige Impfgegnerin?

Matthias Balk/dpaCorona-Impfung: Tausende mit Kochsalz geimpft - ist Schuldige Impfgegnerin?

Hubert Aiwanger, Wirtschaftsminister und Landesvorsitzender der Freien Wähler in Bayern.

Donnerstag, 12.08.2021, 09:46

55,1 Prozent der Deutschen sind laut Robert-Koch-Institut vollständig geimpft. Doch nun gibt es Zweifel an den Zahlen, die Quote könnte bereits höher sein. Alle Meldungen rund ums Impfen in Deutschland lesen Sie im Ticker von FOCUS Online.

News zur Coronavirus-Impfung vom 12. August 2021

Auf dem schnellsten Weg zum Pieks:

Hausarzt, Impfzentrum, Drive-In, Newsletter - so kommen Sie jetzt an Ihren Impf-Termin

Biontech, Moderna, Astrazeneca (Vaxzevria), Curevac - Die wichtigsten Coronavirus-Impfstoffe im Check

Bayern vernichtet die meisten Impfdosen

09.45 Uhr: Trotz nachlassender Impfbereitschaft in Deutschland musste die Hälfte der Bundesländer bislang keine ungenutzten oder abgelaufenen Impfdosen in nennenswertem Umfang vernichten. Bei einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur gaben 7 der 16 Landesregierungen an, dass eine Entsorgung von Corona-Impfstoff weitgehend vermieden werden konnte. „Zu keinem Zeitpunkt musste Impfstoff vernichtet werden, weil er wegen ablaufender Haltbarkeit nicht genutzt werden konnte“, versicherte etwa ein Sprecher der Hamburger Gesundheitsbehörde. Länder wie Mecklenburg-Vorpommern und Hessen erklärten dies mit speziellen Maßnahmen wie einer „Impfstoffbörse“.

Im Gegensatz dazu haben die Impfzentren in Bayern bereits rund 53 000 ungenutzte Impfdosen entsorgt – deutlich mehr als jedes andere Bundesland. Die Hälfte davon entfällt auf den vergangenen Monat. „Die im Sommer angestiegenen Zahlen sind die unmittelbare Folge einer abnehmenden Impfbereitschaft in der Bevölkerung“, hieß es beim bayerischen Gesundheitsministerium.

Aiwanger zu Impfkampagne: "Ich arbeite nicht dagegen"Corona-Impfung: Tausende mit Kochsalz geimpft - ist Schuldige Impfgegnerin?

08.39 Uhr: Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger hat die überragende Bedeutung des Impfens in der Bekämpfung der Corona-Pandemie anerkannt. "Das Impfen ist ein wichtiges Werkzeug, ich unterstütze das auch. Ich arbeite hier nicht dagegen", so Aiwanger im „Frühstart“ von RTL/ntv. Zugleich äußerte der stellvertretende bayerische Ministerpräsident: "Trotzdem soll es die freie Entscheidung des Einzelnen bleiben, was er mit seinem Körper letztendlich tut."

POOL/AFP via Getty Images

Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler)

Aiwanger räumte ein, dass in der öffentlichen Debatte immer größerer Druck auf Ungeimpfte aufgebaut werde. In eigener Sache sagte er: "Ich will jetzt die Debatte von mir wegbekommen, nicht immer: Lässt sich der Aiwanger impfen oder lässt er sich nicht impfen?"

Es seien immer noch 20 bis 30 Prozent der Menschen ungeimpft. "Diesen Leuten müssen wir Informationsangebote und Überzeugung anbieten, damit sie diesen Weg mitgehen", so Aiwanger.

Ethikrat-Chefin Buyx für maßvollen Umgang mit 2G-Regel

07.24 Uhr: Die Vorsitzende des Deutschen Ethikrates, Alena Buyx, mahnte einen zurückhaltenden Umgang des Staates mit der sogenannten 2G-Regel an, mit der ungeimpfte Getestete anders als Geimpfte und Genesene etwa von Veranstaltungen ausgeschlossen werden können. "Aus ethischer Perspektive ist es wichtig, in der Pandemie so viel Teilhabe wie möglich am gesellschaftlichen Leben für alle zu gewährleisten und individuelle Wahlmöglichkeiten zu erhalten - auch wenn nicht alle Kosten dafür vom Staat übernommen werden müssen", sagte Buyx der "Rheinischen Post" (Donnerstag). "Private Anbieter sind frei darin, die 2G-Regel einzuführen, aber der Staat sollte mit der 2G-Regel sehr maßvoll und situationsangepasst umgehen."

Buyx hat sich für kostenpflichtige Corona-Schnelltests ausgesprochen. Dies sei folgerichtig und nachvollziehbar, denn wer sich trotz aller niedrigschwelligen Impfangebote jetzt gegen die Impfung entscheide, der sorge letztlich dafür, dass die Pandemie weitergehe, sagte Buyx am Mittwoch dem Fernsehsender Phoenix. "Und dann ist es sehr schwer zu begründen und zu sagen: Bitte zahlt mir als Solidargemeinschaft, die ihr euch alle impft, weiter die Tests, damit ich ins Kino oder ins Konzert kann."

Bund und Länder hatten auf einer gemeinsamen Sitzung am Dienstag beschlossen, dass Corona-Schnelltests ab dem 11. Oktober nicht mehr kostenlos sein werden.

Intensivmediziner fordern Impf-Umfrage

07.13 Uhr: Intensivmediziner haben eine unabhängige, repräsentative Bevölkerungsumfrage zum Stand des Impfens in Deutschland gefordert. «Das Impfen ist der entscheidende Erfolgsfaktor der Pandemie. Wir müssen alles dafür tun, das Vertrauen in die Impfkampagne zu stärken», sagte Gernot Marx, Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstag). Es sei deswegen wichtig, die vom Robert Koch-Institut (RKI) berichtete Differenz zwischen offiziellen Meldezahlen und Umfrageangaben bei der Impfquote der unter 60-Jährigen schnell durch eine unabhängige, repräsentative Umfrage zu prüfen.Corona-Impfung: Tausende mit Kochsalz geimpft - ist Schuldige Impfgegnerin?

"Verlässliche Zahlen sind die Basis für die Akzeptanz der Corona-Maßnahmen", so Marx. "Sollte die Impfquote in der Gruppe der 18- bis 59-jährigen tatsächlich viel höher liegen als gemeldet, hätten wir gerade mit Blick auf den Herbst eine viel entspanntere Lage."

dpa

Gernot Marx

Einer Befragung des RKI zufolge scheinen mehr Erwachsene in Deutschland mindestens einmal geimpft zu sein als bislang offiziell erfasst. Der Unterschied zum sogenannten Digitalen Impfquotenmonitoring (DIM), das dem Impfdashboard zugrunde liegt, sei besonders auffällig gewesen in der Altersgruppe der 18-59-Jährigen, geht aus einem RKI-Report zu der Befragung hervor. Während bei der Erhebung namens Covimo (kurz für: Covid-19 Impfquoten-Monitoring) 79 Prozent der Erwachsenen unter 60 Jahren angaben, mindestens einmal geimpft zu sein, waren es laut dem offiziellen System 59 Prozent.

FDP-Generalsekretär Volker Wissing sagte den Funke-Zeitungen, die Unsicherheit über die tatsächliche Impfquote sei "ein erneutes Ärgernis im Management dieser Krise". Die Inzidenzwerte und die Impfquote hätten konkrete Auswirkungen auf den Alltag der Menschen. "Jetzt steht die für die Herdenimmunität der Bevölkerung so wichtige Impfquote in Frage, weil die Bundesregierung nicht über gesicherte Zahlen verfügt."

EMA prüft Einstufung von seltenen Symptomen als Nebenwirkung von mRNA-Impfstoffen

Donnerstag, 12. August, 06.10 Uhr: Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) hat in ihrem Routinebreicht eine Prüfung der Einstufung seltener Symptome nach der Gabe von mRNA-Impfstoffen als Nebenwirkung angekündigt. Dabei geht es um Berichte über eine Form von allergischer Hautreaktion und zwei Nierenleiden, die bei kleinen Personengruppen aufgetreten seien. Der zuständige Sicherheitsausschuss befasse sich laut EMA-Mitteilung damit.

Um wie viele Fälle es dabei geht ist aktuell nicht bekannt. Noch liegen keine Statements der Hersteller Biontech und Pfizer sowie Moderna vor - Konsequenzen gibt es aber bereits an anderer Stelle. Die Aktien der beiden Unternehmen reagierten extrem negativ auf die Meldung. Die Papiere von Moderna sackten an der Nasdaq um 15,6 Prozent ab und die von Biontech um 13,8 Prozent. Die Aktien von Partner Pfizer gaben im S&P 100 um 3,9 Prozent nach.

Getty Images

Die Stiko will ihre Empfehlung für Astra-Geimpfte ändern.

US-Bundesstaat Kalifornien schreibt Lehrern Corona-Impfungen oder Tests vorCorona-Impfung: Tausende mit Kochsalz geimpft - ist Schuldige Impfgegnerin?

21.35 Uhr: Der US-Bundesstaat Kalifornien schreibt für Lehrer und Schulpersonal Corona-Impfungen oder regelmäßige Tests vor. Der kalifornische Gouverneur Gavin Newsom kündigte die neuen Auflagen am Mittwoch in einer Schule in Oakland an. Demnach müssen die über 300.000 Lehrer und Mitarbeiter an Schulen entweder einen Impfnachweis erbringen oder sich wöchentlichen Coronavirus-Tests unterziehen.

Kalifornien, der bevölkerungsreichste US-Staat, ist der erste Staat in den USA, der dies für das kommende Schuljahr anordnet. Die Schutzimpfungen seien das beste Instrument zur Bekämpfung der Pandemie und um die Schulen offen zu halten, sagte Newsom.

Kalifornien hatte kürzlich auch beschlossen, dass alle Beschäftigten des Westküsten-Bundesstaates sowie medizinisches Personal dort entweder einen Impf-Nachweis vorzeigen oder sich regelmäßig testen lassen müssen. Die Maßnahmen sind eine Reaktion auf die sich rasch ausbreitende Delta-Variante des Coronavirus, die in den USA mittlerweile dominant ist und für steigende Infektionszahlen vor allem bei Ungeimpften sorgt.

US-Gesundheitsbehörde empfiehlt Corona-Impfung jetzt auch Schwangeren

21.03 Uhr: Die US-Gesundheitsbehörde CDC empfiehlt allen schwangeren und stillenden Frauen, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Das gelte auch für Frauen, die demnächst schwanger werden wollen, teilte die Behörde mit. Neue Daten einer Studie mit knapp 2500 Schwangeren zeigten, dass Impfungen mit den Präparaten der Hersteller Moderna oder Pfizer/Biontech vor der Schwangerschaft oder in den ersten 20 Wochen nicht zu einem höheren Risiko einer Fehlgeburt führten, hieß es weiter.

Die Impfungen seien "sicher und wirksam" und angesichts der besonders ansteckenden Delta-Variante des Coronavirus dringlich angeraten, erklärte CDC-Chefin Rochelle Walensky am Mittwoch. Die Zahl schwangerer Covid-Patientinnen sei zuletzt angestiegen, darunter auch die Zahl schwerer Krankheitsverläufe.

Federico Gambarini/dpa/Symbolbild

Eine Spritze mit einem Corona-Impfstoff wird aufgezogen.

Auch bisherige Daten hätten im Zusammenhang mit der Impfung keine Sicherheitsbedenken für Schwangere und deren Babys ergeben, erklärte die Behörde. "Zusammengenommen zeigen diese Daten und die bekannten schweren Risiken einer Covid-Erkrankung während der Schwangerschaft, dass die Vorteile einer Covid-19-Impfung für Schwangere größer sind als jegliche bekannten oder möglichen Risiken", hieß es. Zudem könnte der Impfschutz Schwangerer nach bisherigen Erkenntnissen zumindest temporär auch die Neugeborenen vor einer Infektion schützen.

Die Gesundheitsbehörde hatte schwangeren Frauen in den USA bislang nicht explizit zur Impfung geraten, hatte aber auch keine Bedenken geäußert und dies als Möglichkeit dargestellt. Erst kürzlich hatte bereits ein wichtiger Verband der Frauenärzte und Geburtsmediziner (ACOG) allen Schwangeren zur Impfung geraten.

In Deutschland will die Ständige Impfkommission (Stiko) voraussichtlich bis Ende August entscheiden, ob sie eine Corona-Impfung für Schwangere doch empfiehlt. Der Berufsverband der Frauenärzte hatte sich für die Impfung von Schwangeren ausgesprochen.Corona-Impfung: Tausende mit Kochsalz geimpft - ist Schuldige Impfgegnerin?

"Impfen macht frei": Berliner Berufsschullehrer wegen YouTube-Videos in der Kritik

20.03 Uhr: Ein Berufschullehrer in Berlin hat erneut mit Beiträgen auf seinem Youtube-Kanal für Empörung gesorgt. So veröffentlichte er in einem davon eine Fotomontage mit der Formulierung "Impfung macht frei". Die Nationalsozialisten hatten den zynischen Schriftzug "Arbeit macht frei" über den Eingangstoren mehrerer Konzentrationslager angebracht.

Sprüche wie "Impfung macht frei" seien absolut inakzeptabel, sagte Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) am Mittwoch. "Für mich ist ganz klar, dass solch eine Person nicht mit Kindern und Jugendlichen zusammenkommen darf, nicht als pädagogische Kraft im Unterricht."

Ole Spata/dpa/Symbolbild

Eine Arzthelferin impft eine Patentin mit einer Spritze.

Disziplinarisch werde bereits gegen den Mann vorgegangen. "Ich kann keine Details dazu sagen. Wir sind in intensiven Auswertungen", so die Senatorin. Nach RBB-Informationen vom Mittwoch ist der Lehrer am Dienstag vom Dienst freigestellt worden. Außerdem soll ihm ein Hausverbot für das Oberstufenzentrum erteilt worden sein, an dem er unterrichtet hatte. Ein Sprecher der Bildungsverwaltung kommentierte das nicht. Bereits am Dienstag hatte RBB über den Fall berichtet.

Der Lehrer selbst sagte der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch zu disziplinarischen Schritten gegen ihn: "Das ist eine blanke Androhung, die mein Anwalt parieren wird." Denn gegen ihn liege nichts vor. "Es sind nur meine Videos, wo Leute meinen, Lehrer dürften solche Videos nicht veröffentlichen." Zu der von ihm benutzten Fotomontage sagte er, er finde das nicht problematisch und betonte, die Aussage sei bei ihm mit einem dicken roten Fragezeichen versehen. Ihm sei es darum gegangen zu hinterfragen, ob Impfen frei mache.

In einem weiteren Video wandte er sich nach Beginn des neuen Schuljahrs gegen die Impfaktionen an Oberstufenzentren, die die Berliner Bildungsverwaltung angekündigt hatte. Der Berufsschullehrer war bereits im letzten Spätherbst mit Youtube-Videos zur Corona-Pandemie aufgefallen, in denen er die Gefahr des Coronavirus relativiert unter anderem erklärt hatte, Maske tragen sei dumm. Er hatte anschließend eine Abmahnung erhalten.

Bayerns Gesundheitsminister rechnet mit höherem Druck auf Ungeimpfte

15.47 Uhr: Der bayerische Gesundheitsminister, Klaus Holetschek (CSU), geht davon aus, dass es in einigen Bereichen weitere Einschränkungen für Ungeimpfte geben könnte. Im ARD Mittagsmagazin sagte er am Mittwoch: "Wir werden das jetzt die nächsten Wochen sicher erleben und diese Diskussion auch weiterführen."

Sven Hoppe/dpa/ArchivbildCorona-Impfung: Tausende mit Kochsalz geimpft - ist Schuldige Impfgegnerin?

Klaus Holetschek (CSU) nimmt an einer Pressekonferenz teil.

Bei privaten Veranstaltungen, bei bestimmten Dingen, auf die der Staat sowieso keinen Einfluss habe, könnten dann nur noch Geimpfte und Genesene in bestimmte Einrichtungen gelassen werden, so Holetschek.

Am Dienstag hatten Bund und Länder unter anderem beschlossen, dass ab 23. August die "3G-Regel" greift. Zugang zu bestimmten Innenräumen zum Beispiel in der Gastronomie haben dann nur noch Geimpfte, Genesene und Getestete. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte aber auch eine Debatte um eine "2G-Regel" ausgelöst, die Zugang nur noch für Geimpfte und Genesene vorsieht.

Großer FOCUS-Online-User-Aufruf: Sie sind noch ungeimpft? Schreiben Sie uns, warum!

Ganz gleich aus welchen Gründen Sie sich nicht impfen lassen können oder wollen: Wir möchten Ihre Geschichte hören!

Warum haben Sie sich bisher noch nicht impfen lassen? An welchen Hürden sind Sie bisher gescheitert? Welche Sorgen und Ängste treiben Sie um? Gibt es Anreize, die Sie zu einer Impfung bewegen würden? Welche Einschränkungen für Ungeimpfte würden Sie zum Umdenken bewegen?

Schreiben Sie uns eine E-Mail mit Ihrer Geschichte an: Mein-Bericht@focus.de

Ausgewählte Einsendungen möchten wir auf unserer Seite veröffentlichen. Zudem freuen wir uns, wenn Sie Ihren Namen, Ihr Alter und Geschlecht und ggf. ein Bild anhängen.

Auf Wunsch können alle Angaben jedoch auch anonymisiert werden. Bitte machen Sie dies in Ihrer E-Mail kenntlich.

Nach Vorfall in Friesland: Mehr als 2000 zu Nachimpfungen angemeldet

13.07 Uhr: Nach möglichen Impfungen mit Kochsalz-Lösungen im Kreis Friesland haben sich nach Angaben des niedersächsischen Gesundheitsministeriums bereits mehr als 2000 Menschen zu Nachimpfungen angemeldet. Am Dienstag war bekannt geworden, dass Tausende Menschen - und damit weit mehr als zunächst angenommen - keinen Impfschutz gegen Covid-19 haben könnten, weil eine Krankenschwester Spritzen mit einer Kochsalzlösung statt mit Impfstoff aufgezogen haben soll.Corona-Impfung: Tausende mit Kochsalz geimpft - ist Schuldige Impfgegnerin?

Möglicherweise betroffen sind nach Angaben des Kreises 8557 Menschen, die im Zeitraum zwischen dem 5. März und dem 20. April geimpft wurden. Sie sollten nun schnellstmöglich eine weitere Impfung erhalten.

"Die Bürgerinnen und Bürger reagieren sehr besonnen", sagte eine Sprecherin des Ministeriums am Mittwoch in Hannover. Es lägen keine Erkenntnisse darüber vor, ob es infolge von Kochsalz-Injektionen zu schweren Erkrankungen mit Covid-19 gekommen sei. "Das sind Meldedaten, die hier nicht übereinander gelegt werden - auch aus Datenschutzgründen", erklärte die Sprecherin.

Facebook löscht 308 Konten mit Desinformationen zu Corona-Impfung

12.10 Uhr: Facebook hat eine internationale Kampagne zur Verbreitung von Desinformation über Corona-Impfungen gestoppt. Wie das US-Unternehmen am Dienstag erklärte, versuchte eine russische Werbeagentur bekannten Persönlichkeiten auf verschiedenen Online-Plattformen Falschinformationen unterzujubeln. Aufgefallen sei die Kampagne, nachdem Influencer in Deutschland und Frankreich Nachforschungen angestellt und Alarm geschlagen hätten.

Der US-Konzern löschte demnach im Juli 65 Facebook-Konten und 243 Instagram-Konten aus Russland, mit denen versucht worden war, Corona-Impfstoffe in Verruf zu bringen. Facebook habe die Konten mit Fazze in Verbindung bringen können, einer Tochtergesellschaft einer im Vereinigten Königreich registrierten Marketingfirma, deren Aktivitäten hauptsächlich von Russland aus betrieben worden seien. Das sei etwa über irreführende Artikel und Peitionen geschehen.

"Der Kernpunkt der Kampagne schien jedoch darin zu bestehen, Influencer mit bereits vorhandenem Publikum auf Instagram, YouTube und TikTok dazu zu bringen, Inhalte zu posten und bestimmte Hashtags zu verwenden, ohne die Herkunft der Beiträge offenzulegen." Zu den Influencern in Deutschland, die eine Teilnahme an der Kampagne abgelehnt haben, gehört auch der einflussreiche YouTuber Mirko Drotschmann ("MrWissen2Go"). Er hatte den Anwerbeversuch im Mai über Twitter öffentlich gemacht.

Nur 70.000 Corona-Erstimpfungen - Dienstags-Tiefstand seit 12. Januar

11.36 Uhr: Die Corona-Impfungen in Deutschland kommen weiter leicht voran - vor allem bei den Zweitimpfungen. Vollständig geimpft sind nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums vom Mittwoch nun knapp 46,2 Millionen Menschen oder 55,6 Prozent der Gesamtbevölkerung. Mindestens eine erste Dosis bekommen haben 52,1 Millionen Menschen oder 62,7 Prozent aller Einwohner.

Am Dienstag wurden bundesweit insgesamt mehr als 404 000 Impfungen gemacht - davon führten mehr als 334 800 Dosen zu einer vollständigen Impfung. Nur rund 70 000 Menschen ließen sich an diesem Tag eine erste Corona-Schutzimpfung verpassen. So wenige Erstimpfungen an einem Dienstag wurden zuletzt am 12. Januar verabreicht. Damals, noch ganz am Anfang der deutschen Impfkampagne, ließen sich mehr als 78 000 Menschen immunisieren.

Im Vergleich der Bundesländer liegt Bremen weiter an der Spitze mit nun 71,7 Prozent mindestens einmal und 65,2 Prozent vollständig geimpften Einwohnern. Schlusslicht bleibt Sachsen mit 53,0 Prozent mindestens einmal und 49,1 Prozent vollständig geimpften Einwohnern.

Insgesamt wurden in Deutschland seit Start der Kampagne, die laut Impfdashboard nun seit 229 Tagen läuft, 95,8 Millionen Corona-Impfdosen verabreicht.Corona-Impfung: Tausende mit Kochsalz geimpft - ist Schuldige Impfgegnerin?

DIVI-Präsident: "Ich verstehe nicht, warum man sich nicht impfen lässt"

Der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), Gernot Marx, appelliert an die Deutschen, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. "Wir sind noch nicht über den Berg. Wir haben es selber in der Hand, ob eine vierte Welle steil wird oder ob sie flach bleibt", sagt Marx dem Bayerischen Rundfunk. "Ich verstehe gar nicht, warum man sich nicht impfen lässt - außer man hat vielleicht medizinische Konstellationen, die das verhindern. Wenn man das viele Leid der Verstorbenen und der Angehörigen und derer, die die Infektion überlebt haben, sieht, kann ich es persönlich nicht nachvollziehen, warum man diese tolle Errungenschaft der Impfung nicht nutzt."

dpa

Gernot Marx

Nach den Beratungen von Bund und Ländern über die Corona-Strategie, gehe er davon aus, "dass die Neuaufnahmen von Corona-Patienten in die Krankenhäuser und die Belegungsquote der Intensivbetten durch Covid-Fälle" künftig neben der Inzidenz zur Betrachtung der Gesamtlage dazugehören.

Tausende Impfungen mit Kochsalzlösung – Beschuldigte könnte Impfgegnerin sein

09.55 Uhr: Mehr als 8500 Menschen haben im Kreis Friesland (Niedersachsen) wohl eine Kochsalzlösung statt einer Corona-Impfung erhalten. Im April wurden zunächst sechs Fälle bekannt. Die Beschuldigte gab an, ihr sei damals beim Anmischen ein Fläschchen Impfstoff heruntergefallen. An dieser Aussage gibt es mittlerweile allerdings Zweifel.

Nach Angaben von Heiger Scholz, Leiter des niedersächischen Corona-Krisenstabs, gebe es deutliche Hinweise darauf, dass die Beschuldigte „in großem Umfang Kochsalzlösung verimpft hat als Impfgegnerin“, so Scholz. „Das ist schon ziemlich perfide, sich in ein Impfzentrum zu schleichen mit dem einem Vorsatz so etwas zu tun und dann den Menschen, die ja auf eine Impfung und den Schutz der Impfung hoffen, in der Weise zu hintergehen, zu täuschen. Da fällt einem ganz wenig dazu ein.“

Die Polizei geht bislang von einer Vertuschungstat aus und wollte sich zu Spekulationen über einen politischen Hintergrund der Taten nicht äußern. Am Dienstag bestätigte die Polizeiinspektion Wilhelmshaven jedoch einen „Spiegel“-Bericht, wonach die Beschuldigte in einem sozialen Netzwerk Beiträge teilte, in denen Corona-Maßnahmen der Regierung kritisiert wurden.

Über ihre Rechtsanwälte ließ die Frau mitteilen, dass es sich um einen „einmaligen Vorfall“ gehandelt habe. Weitere Taten als die bisher bekannten sechs Fälle hätte es nicht gegeben. Eine politische Motivation wiesen die Verteidiger zurück. Staatsanwaltschaft und Polizei ermitteln seit April wegen möglicher Körperverletzung. Landrat Sven Ambrosy (SPD) geht davon aus, dass 8,7 Prozent der Menschen in Ostfriesland nun erneut geimpft werden müssen.

Lesen Sie auch: Überblick zum Bund-Länder-Treffen - Jetzt kommt die „3G-Regel“: Was Merkel und die Länder beschlossen habenCorona-Impfung: Tausende mit Kochsalz geimpft - ist Schuldige Impfgegnerin?

RKI meldet "gewisse Unsicherheit": Impfquote ist wohl höher als bisher bekannt

Mittwoch, 11. August, 06.49 Uhr: Bei der Interpretation von Impfquoten-Daten gibt es laut Robert-Koch-Institut (RKI) eine "gewisse Unsicherheit". Mehrere Überlegungen legten nahe, dass die Meldungen im sogenannten Digitalen Impfquotenmonitoring (DIM) die Impfquoten vermutlich unterschätzen, geht aus einem RKI-Report vom Dienstag hervor. Vor allem unter jungen Erwachsenen und Erwachsenen im mittleren Alter könnten demnach schon mehr Menschen eine erste Impfung erhalten haben als offiziell verzeichnet.

Das DIM speist sich aus Meldungen von Impfzentren, Krankenhäusern, mobilen Impfteams und mittlerweile auch Betriebsmedizinern, laut RKI fließen zudem Daten der niedergelassenen Ärzte und Privatärzte ein. Zusammen sind sie Grundlage für das sogenannte Impfdashboard. Daneben gibt es noch eine weitere RKI-Erhebung namens Covimo, für die Impfquoten anhand von Befragungen hochgerechnet werden.

In der jüngsten Covimo-Erhebung von Ende Juni bis Mitte Juli unter rund 1000 Erwachsenen hat sich laut Report eine Diskrepanz zum DIM ergeben. Die Quote der mindestens einmal Geimpften fiel dabei "um einiges höher" aus, besonders in der Altersgruppe der 18- bis 59-Jährigen: Während in der Befragung 79 Prozent angaben, geimpft zu sein, waren es laut Meldesystem 59 Prozent. Die Autoren des Reports schreiben, die tatsächliche Impfquote liege voraussichtlich zwischen den Werten beider Quellen.

"In Bezug auf die Impfquoten zu vollständig Geimpften lag hingegen kein wesentlicher Unterschied vor", heißt es im Report. Eine gewisse Untererfassung in solchen Überwachungssystemen gilt für Fachleute auch als erwartbar.

Es werden verschiedene Erklärungsansätze angeführt. Ein Punkt ist die Erfassung der Impfungen mit Johnson & Johnson, bei denen nur eine Dosis für den vollen Schutz vorgesehen ist. Vertragsärzte meldeten diese Immunisierungen ausschließlich als zweite Impfdosen, zudem sei keine Zuordnung von Impfstoff und Altersgruppe möglich, erläutert das RKI. Inzwischen ist in den DIM-Daten ein Hinweis zu finden, dass die Impfquoten der mindestens einmal geimpften Erwachsenen nach Altersgruppe "systematisch zu niedrig ausgewiesen" werden.

Im Report heißt es darüber hinaus, dass bisher nur etwa die Hälfte der beim Meldesystem registrierten Betriebsärzte Impfungen über die Webanwendung meldeten. "Dies könnte ein Hinweis auf eine Untererfassung der Impfquoten durch DIM sein."

Die RKI-Fachleute diskutieren weitere denkbare Einflussfaktoren: etwa potenzielle Verzerrungen in der Befragung, die zu einer Überschätzung der Quote führen könnten. So sei etwa anzunehmen, dass Menschen, die Impfungen befürworten, eher mitmachen als Verweigerer. Auch Menschen ohne ausreichende Deutschkenntnisse hätten nicht an den Interviews teilnehmen können. Für beide Aspekte geben die Autoren aber zu bedenken, dass dann auch bei den vollständig Geimpften eine größere Abweichung zwischen den Quellen hätte auftreten müssen.

In dem Bericht zur Befragung heißt es, dass demnach 91,6 Prozent impfbereit oder bereits geimpft seien. "Die Covid-19-Impfbereitschaft der Bevölkerung liegt auf einem hohen Niveau."

Mehr zum Thema: „Also lasst euch impfen“ - Impfzweifler stirbt mit 28 an Corona – seine Beerdigung wird zum Impf-Event

Weitere News zum Thema Corona-Impfung finden Sie auf den nächsten Seiten

Alle Neuigkeiten zur Coronavirus-Pandemie finden Sie im News-Ticker von FOCUS Online

Im Trendbarometer stürzt die Union weiter ab - SPD macht Riesensprung nach vorne

FOCUS Online/Wochit

Im Trendbarometer stürzt die Union weiter ab - SPD macht Riesensprung nach vorne

pnh/flr/sca/cba/pzk/as/ajo/dpa