Erreger verwandelt Wildtiere in untote Rehe und Zombie-Hirsche

Ein Reh, das unter CWD leidet, vor dem Abschuss durch Jäger in den USA.Erreger verwandelt Wildtiere in untote Rehe und Zombie-Hirsche

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Die Wildtier-Behörde des US-Bundesstaates Nevada fordert Jäger auf, geschossene Rehe und Hirsche auf eine Krankheit untersuchen zu lassen, die aus den Tieren willenlose «Zombies» macht.

Wenn Tiere zu ferngesteuerten «Zombies» werden, die sich plötzlich vollkommen anders als sonst verhalten, ist normalerweise ein recht irdischer Organismus der Grund dafür.

So wie bei den Ameisen, die von Ophiocordyceps unilateris befallen werden: Der parasitäre Pilz wächst im Körper der Ameise heran, bis er seinem Wirt «befiehlt», auf eine Pflanze zu klettern, sich unter einem Blatt festzubeissen und zu warten, bis der Pilz durch den Kopf des Tieres sticht und seine Sporen verbreiten kann, um die nächste Ameise zu infizieren.

Auch wenn kein Pilz im Spiel ist, können auch Rehe und Hirsche zu solchen «Zombies» werden. Die Tiere zeigen abnormales Verhalten, haben oft Wucherungen am Kopf, verlieren die Koordination beim Laufen, magern trotz ausreichend Futter ab und sind über Gebühr nervös, verlieren aber augenscheinlich ihre Scheu gegenüber Menschen.

Was sie zu «Zombie-Hirschen» macht, ist die Chronische Auszehrungskrankheit alias Chronic Waste Desease (CWD), vor der auch der US-Bundesstaat Nevadas jetzt seine Jäger warnt. Diese Erkrankung des zentralen Nervensystems gehört zu den übertragbaren schwammartigen Hirnleiden, zu denen auch BSE bei Rindern oder die Creuzfeldt-Jacob-Krankheit beim Menschen zählen.

Verursacht werden sie von sogenannten Prionen: Das 1982 geprägte Wort ist ein Zusammenzug aus den englischen Wörtern «protein» und «infection»: Hier ist also kein Lebewesen am Werk, sondern vielmehr organische Gifte mit virusähnlichen Eigenschaften.

Erste Fälle auch in Europa

Die CWD wurde erstmals in den 60ern bei Maultieren in den USA beschrieben und ist bisher zumeist auch nur dort festgestellt worden. 2016 wurden die Erreger erstmals auch in Europa bei Rentieren in Norwegen nachgewiesen, 2018 und 2019 wurden auch Fälle aus Finnland und Schweden gemeldet.

In Nevada konnten Jäger bisher auf die Pirsch gehen, ohne einen Gedanken an CWD zu verschwenden, doch damit ist es nun vorbei, wie «CNN» berichtet. Die Wildtier-Behörde forderte Waidmänner und -frauen auf, geschossene Tiere in mobilen Laboratorien untersuchen zu lassen, die bereit stehen: Die Untersuchung dauere bloss fünf Minuten und habe keinerlei Folgen für das Fleisch, versichern die Beamten.

Im Mai hat der Gouverneur Nevadas zudem ein Gesetz erlassen, das den Import von Reh- und Hirschfleisch in den Bundesstaat verbietet. So soll die weitere Ausbreitung verhindert werden. Die Vorsichtsmassnahme hat wie auch das genaue Überwachen der bekannten Fälle einen guten Grund: Es gibt keine Heilung für die Krankheit. Und ein weiteres Problem bei der CWD-Bekämpfung ist, dass der Erreger ausgesprochen hartnäckig ist und auch nach acht Stunden im kochenden Wasser noch seine Wirkung entfalten kann.

Gefahr für den Menschen?

Von Übertragungen auf den Menschen ist bisher nichts bekannt: Als Vorsichtsmassnahme empfehlen Behörden, auf den Verzehr von Fleisch zu verzichten, in dem der Erreger stecken könnte: Hirn, Augen, Lymphknoten, Rückenmark, Milz und Mandeln.

Im amerikanischen Zentrum für Seuchenkontrolle und -prävention will man allerdings auch keine Entwarnung geben: Immerhin habe es auch zehn Jahre gedauert, bis der Zusammenhang zwischen Rinderwahn und Creuzfeldt-Jacob bewiesen werden konnte, erklärt Dr. Michael Osterholm dem «Independent».

«Es könnte sein, dass es bereits heute eine Übertragung auf den Menschen gibt und wir gar nichts davon wissen», sagt der Wissenschaftler. «Das Hauptproblem ist, dass wir [CWD] anders als den Rinderwahn auch im Muskelfleisch finden. Sie ist also viel präsenter in dem Fleisch, dass man isst.»

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Bild: Bruna Prado/AP/dpa

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Bild: Brenton Edwards/ADELAIDE ADVERTISER/AAP/dpa

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Bild: KEYSTONE

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