Fliegen wirksam vertreiben: Einfache Tricks helfen gegen Virenschleudern

Stubenfliegen sind nicht nur äußerst lästig, sondern auch unhygienisch. Mit ein paar Tricks wird man sie schnell wieder los – auch ohne die Chemiekeule herauszuholen.

Deutschland – Sie sitzen neben uns am Frühstückstisch, auf unserem Marmeladenbrot oder landen sogar auf unserem Arm: Stubenfliegen werden von vielen Menschen als äußerst lästig empfunden. Dabei stören die Fliegen nicht nur, sondern sind auch wirklich unhygienisch. Wer sie loswerden will, muss aber nicht gleich zu chemischen Insektensprays greifen – auch mit anderen Methoden kann man Stubenfliegen bekämpfen (weitere Lifehacks auf RUHR24).

Stubenfliege/Gemeine Stubenfliege

Fliege aus der Familie der Echten Fliegen

wissenschaftlicher Name

Musca domestica

Ordnung

Zweiflügler (Diptera)

Eklige Weggefährten: Fliegen ernähren sich von und vermehren sich in Fäkalien

Fliegen landen nicht nur mit Vorliebe auf unseren Lebensmitteln, sondern auch auf Müll, Kompost, Kot oder sogar toten Tieren. Denn sowohl Schmeißfliegen als auch Stubenfliegen ernähren und vermehren sich in Fäkalien und verwesenden organischen Stoffen.

Dort sammeln sie Bakterien, die sie in unserer Wohnung verbreiten können. Dabei können sie sogar Krankheiten übertragen.

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Stubenfliegen: Puppen und Puppenhüllen

© picture alliance/ blickwinkel/ R. Koenig

Stubenfliegen bekämpfen: US-Forscher weisen auf Gefahr durch Krankheiten hin

Im Jahr 2017 fanden Insektenforscher aus den USA heraus, dass diese Gefahr der Übertragung von Krankheiten auf den Menschen deutlich unterschätzt wird. Der entsprechende Bericht ist in der Fachzeitschrift Scientific Reports erschienen.

Die Forscher wiesen bei ihren Untersuchungen mehr als 300 verschiedene Keime auf den Hausfliegen nach – und ebenso viele auch auf den Schmeißfliegen. Darunter auch bekannte Erreger von beispielsweise Magen-Darm-Erkrankungen und Lungenentzündungen.

Umweltbundesamt: Lebensmittel verderben durch die Stubenfliegen schneller

Das Umweltbundesamt schätzt diese Gefahr zwar dennoch als gering ein, sieht aber ein weiteres Problem: Dadurch, dass Bakterien auf Lebensmittel gelangen, können diese schneller verderben.

Aber wie wird man die Bakterienüberträger los, ohne gleich auf schädliche Insektensprays zu setzen? Hier ein paar Tipps, um Stubenfliegen auf natürliche Weise zu bekämpfen:

Fliegen loswerden – Pflanzen, die einige Insekten nicht mögen

Mit Duft gegen Fliegen: Bestimmte Pflanzen haben einen Geruch, den Fliegen nicht mögen*, darüber berichtet auch 24garten.de. Dazu zählen zum Beispiel:

Fliegen wirksam vertreiben: Einfache Tricks helfen gegen Virenschleudern

Tomate,

Lavendel,

Basilikum,

Geranien,

und einige mehr.

Besonders praktisch: Wer diese Pflanzen in seinem Garten hat, wird nicht nur die Stubenfliegen los, sondern bekämpft auch Mücken, die sie ebenfalls nicht mögen.

Stubenfliegen vertreiben – diese Düfte können Fliegen nicht riechen

Alternativ kann man Fliegen auch mit den Düften ätherischer Öle vertreiben – beispielsweise mit Eukalyptus-, Lorbeer- oder Lavendelöl. Wie Utopia erklärt, muss man die Öle dazu einfach auf ein Duftkissen träufeln oder in eine Duftlampe geben.

Ebenso ein wirksames Hausmittel: Cayennepfeffer oder Chili in warmem Wasser aufgelöst in einem Schälchen dorthin stellen, wo die Fliegen vertrieben werden sollen. Auch eine halbe Zitrone gespickt mit Gewürz-Nelken soll helfen.

Fliegen fangen – klassische Methoden gegen die Plagegeister

Eine weitere Möglichkeit ist natürlich die gute, alte Fliegenklatsche. Daneben sind im Handel auch modernere, elektrische Varianten erhältlich. Außerdem gibt es Leimfänger und Gelbtafeln, die die Fliegen anlocken – und an denen sie klebenbleiben und verenden.

Das Umweltbundesamt empfiehlt zudem auch das Aufhängen von Flaschen mit zuckerhaltigem Inhalt, der die Insekten anlockt. Da die Fliegen durch den engen Flaschenhals nicht herauskommen, ertrinken sie in den Flaschen.

Wem das zu grausam ist, der kann auch versuchen, die Fliegen mit einem Glas zu fangen und draußen wieder auszusetzen. Diese Maßnahme erfordert zwar etwas Geschick – sie kann aber auch verhindern, dass weitere Fliegen nachkommen. Denn grundsätzlich gilt: Fliegen ziehen sich gegenseitig an – wo eine ist, da sind schnell auch mehrere.

Fliegen in der Wohnung – Vorbeugen ist das beste Mittel

Die beste Methode gegen Fliegen ist aber, sie gar nicht erst anzulocken. Da sie sich von Lebensmitteln und deren Resten angezogen fühlen, sollte man daher unbedingt Folgendes beachten:

Essen niemals ohne Abdeckung offen herumstehen lassen – am besten sogar verschlossen lagern.

Fliegen lieben faulendes Obst – daher den Obstkorb stets auf überreife Früchte hin prüfen.

Auch der Abfall- und der Komposteimer sollten unbedingt abgedeckt sein. Ebenso sollte man sie täglich entleeren. Sonst besteht die Gefahr, dass dort Eier abgelegt werden und Fliegenlarven schlüpfen.

Komposthaufen und Mülleimer, auf denen sich Fliegen gerne aufhalten, sollten möglichst weit von offenen Fenstern entfernt stehen.

Ein weiteres, sehr wirksames Mittel, um Fliegen erst gar nicht hereinzulassen, sind Fliegengitter für die Fenster. Diese gibt es mittlerweile in den verschiedensten Varianten. Dabei gilt: Auch die preiswerten – beispielsweise solchen mit Magneten zum selber Zurechtschneiden – erfüllen bereits zuverlässig ihren Zweck.

Fliegen bekämpfen – deshalb ist der Einsatz von Chemie so fatal

Im Handel gibt es zudem UV-Lampen, die Insekten anlocken und dann per Strom abtöten. Diese sind aber nur in Innenräumen erlaubt. Denn außerhalb des Hauses ziehen sie zu viele – teilweise auch nützliche – weitere Insektenarten an. Hier ist ihr Einsatz daher per Gesetz verboten.

Davon, im Haus Insektenspray einzusetzen, rät das Umweltbundesamt ebenfalls dringend ab. Viele dieser Sprays enthielten Biozide, die bislang noch nicht vollständig geklärte gesundheitliche Risiken bergen könnten, warnen auch die Lungenärzte im Netz. Besonders für Katzen kann Insektensprays zu einer ernsthaften Gefahr werden.

Aber auch in der Landwirtschaft eingesetzt, ist Insektenspray auf Basis von Bioziden kritisch zu betrachten. Wie das Umweltbundesamt erklärt, ist die rasche Entstehung von Resistenzen gegen Biozide ein großes Problem, was die Bekämpfung der Fliegen erschwere. *24garten.de ist Teil des Redaktionsnetzwerks von IPPEN.MEDIA

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