Dein Hund frisst tote Tiere? So gefährlich ist das wirklich

In einem verfaulenden Tierkörper können viele verschiedene Gefahren lauern. Deswegen gilt grundsätzlich: Erlaube Deinem Hund nicht, an Aas zu schnüffeln. So kommt es gar nicht erst dazu, dass er Kontakt dazu aufnimmt. Hat er einmal Erfolg mit seinem Verhalten und Aas aufgenommen, wird er beim nächsten Mal gezielter danach suchen. Behalte auf Spaziergängen Deinen Hund deswegen immer gut im Blick.

Warum es gefährlich ist, wenn Dein Hund tote Tiere frisst

Mäuse sind so genannte Zwischenwirte für Bandwürmer. Das bedeutet, dass der Bandwurm in der Maus eingekapselt ist und sich nur vermehren kann, wenn ein Fleischfresser die Maus aufnimmt, die Kapsel verdaut und der Bandwurm in den Darm des Fleischfressers gelangt. Dort entwickeln er sich dann zu einem ausgewachsenen Bandwurm.

Der Kot des Hundes ist dann auch infektiös für uns Menschen. Wir sind als „Fehlzwischenwirte“ besonders gefährdet, da der Bandwurm in uns zu Veränderungen (Zysten) in Leber, Lunge und Gehirn führen kann. Daher sollten sich Hundebesitzer nach jedem Spaziergang gut die Hände waschen und desinfizieren. Eine regelmäßige Entwurmung des Hundes trägt dazu bei, das Risiko zu senken.

Bakterien und ihre Toxine

Frisst Dein Hund tote Tiere, nimmt er damit auch Fäulnisbakterien auf. Einige davon sind harmlos und verursachen eine Entzündung des Magen-Darm-Traktes, die in den meisten Fällen glimpflich ausgeht. Welpen, alte und sehr kleine Hunde oder Hund mit Vorerkrankungen können aber auch in diesen Fällen schon lebensbedrohlich krank werden.

Gerade in Wassergeflügel lauern aber auch gefährlichere Bakterien wie Clostridien und ihre Stoffwechselprodukte, so genannte Toxine. Clostridien führen zu schweren Darmerkrankungen und zu einer Krankheit namens Botulismus. Das Botulinum-Toxin ist ein starkes Nervengift, was zu Lähmungen führt. Die Krankheit kann selbst mit intensiver Therapie tödlich verlaufen.

Splitternde Knochen

Geflügelknochen splittern gerne und haben spitze Enden, die im schlimmsten Fall die Speiseröhre, den Magen oder den Darm Deines Hundes verletzen können. Knochen generell sind außerdem schwer verdaulich und führen zu Verstopfung und im schlimmsten Fall sogar zu einem Darmverschluss. Diesen erkennst Du an Bauchschmerzen, Erbrechen und ausbleibendem Kotabsatz, in manchen Fällen ist auch Durchfall möglich.

Tote Tiere fressen ist für Deinen Hund tabu

Mit einem gezielten Anti-Giftköder-Training lernt Dein Hund, Dinge anzuzeigen, die er fressen möchte. Sollte es öfter dazu kommen, dass Du Deinen Hund nicht davon abhalten kannst, Aas zu fressen, solltest Du dazu einen kompetenten Hundetrainer aufsuchen.

Ist das Malheur bereits passiert und Dein Hund hat sich den Bauch ordentlich vollgeschlagen, solltest Du ihn schnellstmöglich in einer Tierarztpraxis oder Tierklinik vorstellen. Durch das Medikament Apomorphin kann Dein Tierarzt Deinen Hund erbrechen lassen. So werden Folgeschäden wie eine Magen-Darm-Entzündung vermieden.