Corona: Die Ereignisse vom 25. bis 31. Januar

22.45 Uhr: Dow Jones knickt ein - Enttäuschung über Impfstoff von Johnson & Johnson

An der Wall Street hat sich die Stimmung nach dem kurzen Lichtblick vom Donnerstag wieder stark verdüstert. Alle wichtigen Aktienindizes lagen heute jeweils rund zwei Prozent im Minus. Als Gründe für die Talfahrt wurden unter anderem sowohl die Furcht vor Marktverwerfungen durch den Aufbau spekulativer Positionen bei einzelnen Aktien genannt als auch die Enttäuschung über den Impfstoff von Johnson & Johnson.

Der Covid-19-Impfstoff des US-Pharmakonzerns Johnson & Johnson (J&J) hat einer weltweiten Studie zufolge eine Wirksamkeit von 66 Prozent. Eine höhere Wirksamkeit von 72 Prozent zeigte das Vakzin in einer Studie in den USA, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte.

Die unterschiedlicheren Studienergebnisses hängen offenbar auch mit den ansteckenderen Virusvarianten zusammen. In Südafrika, wo eine solche festgestellt wurde, zeigte der Impfstoff nur eine Wirksamkeit von 57 Prozent. In Lateinamerika lag diese bei 66 Prozent. Die US-Gesundheitsbehörde FDA hatte im vergangenen Jahr einen Mindestwert von 50 Prozent für eine mögliche Zulassung festgelegt.

Die Konkurrenten Biontech/Pfizer und Moderna haben mit ihren bereits zugelassenen Impfstoffen - die auf der sogenannten Boten-RNA (mRNA) und damit einer völlig neuen Technologie basieren - eine hohe Messlatte gelegt. Sie zeigten in den entscheidenden Studien eine Wirksamkeit von 95 beziehungsweise gut 94 Prozent.

21.14 Uhr: Italien kündigt trotz Sorgen der Experten Lockerungen an

Italien will trotz Bedenken von Experten ab Montag die Beschränkungen in zahlreichen Regionen lockern. Elf von ihnen würden von orangen Zonen in gelbe umgestuft, teilt das Gesundheitsministerium mit. Damit dürfen dort etwa Gaststätten tagsüber öffnen. Ein Berater des Ministeriums, Walter Ricciardi, hat vor einigen Tagen im Gegenteil einen "echten Lockdown" gefordert, um nicht Zustände wie in Spanien oder Portugal heraufzubeschwören. Hintergrund ist die Sorge über neue, ansteckendere Virus-Varianten.

20.54 Uhr: Impfstreit - Nordirland wirft EU "Akt der Feindschaft" vor

Nordirlands Regierungschefin Arlene Foster hat der EU einen "Akt der Feindschaft" im Zusammenhang mit dem Corona-Impfstoffstreit vorgeworfen. Mit der Kontrolle der Exporte von in EU-Ländern produzierten Impfstoffen schaffe die EU eine harte Grenze zwischen Nordirland und Irland, wie sie das Nordirland-Protokoll eigentlich verhindern solle, schrieb Foster auf Twitter. Dies sei ein "unglaublicher Akt der Feindschaft" und ein "aggressives und beschämendes Vorgehen". Sie werde Premierminister Boris Johnson zum Handeln aufrufen. Durch das von London und Brüssel ausgehandelte Nordirland-Protokoll ist der zu Großbritannien gehörende Landesteil trotz des Brexits noch enger an die EU gebunden und folgt weiter den Regeln des EU-Binnenmarkts. Exportkontrollen zwischen der EU und Nordirland würden dieser Regelung widersprechen. Im Zuge des Streits um Lieferkürzungen des Impfstoffherstellers Astrazeneca hatte die EU angekündigt, den Export von Impfstoffen künftig streng zu überwachen und gegebenenfalls auch zu stoppen. Pharmakonzerne, die auch mit der EU Lieferverträge geschlossen haben, müssen künftig Ausfuhrgenehmigungen beantragen. Die EU bezieht sich in einer Erklärung auf Artikel 16 des Nordirland-Protokolls, der einseitige Schutzmaßnahmen bei unerwarteten negativen Auswirkungen der Einigung erlaubt. Im konkreten Fall will sich die EU damit davor schützen, dass über Nordirland als Hintertür doch unreguliert Impfstoffdosen nach Großbritannien gelangen.

20.51 Uhr: Frankreich verschärft Maßnahmen

Frankreich kündigt angesichts der Gefahr durch die neuen Virus-Varianten schärfere Maßnahmen an. Zwar sei gegenwärtig kein neuer Lockdown nötig, sagt Ministerpräsident Jean Castex. Allerdings werde der Reiseverkehr mit Nicht-EU-Staaten ab Sonntag gestoppt, innerhalb der EU werde ein Test benötigt. Zudem würden dann auch Einkaufspassagen geschlossen, in denen keine Lebensmittel verkauft werden. Die Polizei werde Verstöße gegen die Ausgangssperre und verbotene Partys ahnden.

20.48 Uhr: Schwesig - Keine Lockerung, "eher Verschärfungen" von Corona-Auflagen

Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat Hoffnungen auf rasche Lockerungen von Corona-Auflagen eine Absage erteilt. Sie sehe die Mutationen des Coronavirus mit ganz großer Sorge, sagte die SPD-Politikerin am Abend in einem ARD-"Extra". "Dann, glaube ich, reden wir weniger über Lockerungen, sondern eher über Verschärfungen", betonte Schwesig.

Verärgert zeigte sich Schwesig über die schleppenden Lieferungen von Corona-Impfstoffen. Es stehe fast alles still, weil Impfstoff fehle. Die Europäische Union habe zu spät und zu wenig bestellt. "Das ist wirklich bitter", sagte die SPD-Politikerin. Vor dem Impfgipfel am Montag forderte sie von der Bundesregierung mehr Klarheit und Verbindlichkeit. Man müsse vor Ort wissen, wann welche Lieferung komme.

20.29 Uhr: Tschechien schließt Grenzen weitgehend für Ausländer

Tschechien ermöglicht Ausländern die Einreise von Samstag an nur noch in notwendigen Fällen. Darauf wies das Außenministerium in Prag am Abend hin. Ausnahmen gelten unter anderem für Dienstreisen, unerlässliche Familienbesuche, die Teilnahme an Beerdigungen sowie unaufschiebbare Behördenbesuche, wie aus einem Regierungsbeschluss hervorgeht. Wer in Tschechien ein Ferienhaus besitzt, kann dieses vorerst nicht mehr zur Erholung nutzen. Die Ausreise bleibt möglich.

Für Deutsche ändert sich damit praktisch nicht viel: Bereits seit dem 18. Dezember gilt infolge der Ausgangsbeschränkungen, dass Aufenthalte in Tschechien nur noch mit einem triftigen Reisegrund möglich sind. Weil die Bundesrepublik als Corona-Risikogebiet eingestuft wird, muss zudem ein Einreiseformular ausgefüllt und dem zuständigen Gesundheitsamt ein negativer PCR-Test vorgelegt werden.

Die Regierung unter Ministerpräsident Andrej Babis hat sich besorgt über die Gefahren durch neue Virusmutationen gezeigt. Vor kurzem wurde erstmals die britische Variante in dem EU-Mitgliedstaat nachgewiesen. Die Behörden meldeten am Freitag 7.937 neue Corona-Fälle binnen 24 Stunden. Seit Pandemiebeginn gab es 972.642 bestätigte Infektionen und 16.072 Todesfälle.

19.47 Uhr: Holetschek begrüßt Astrazeneca-Zulassung

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek begrüßt die Empfehlung der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) zur bedingten Marktzulassung für den Corona-Impfstoff des britisch-schwedischen Konzerns Astrazeneca in der EU. Er verlangte am Abend in München zugleich, ein Augenmerk auf die Priorisierung bei der Vergabe von Impf-Terminen zu lenken.

"Es ist grundsätzlich eine gute Nachricht, wenn wir drei zugelassene Impfstoffe in der EU zur Verfügung haben", sagte der Minister. Mit Blick auf Großbritannien fügte er hinzu: "Positiv ist auch, dass wir uns die Zeit nehmen, die Impfstoffe in einem ordentlichen Verfahren zu prüfen und nicht auf Notzulassungen setzen." Das sei wichtig, um Vertrauen in den Impfstoff zu stärken.

Beim Thema Impfstoffverteilung und Priorisierung solle in Bayern eine neue Kommission helfen. Sie soll Einzelfälle prüfen. "Seltene Erkrankungen müssen bei der Impfpriorisierung berücksichtigt werden. Denn Einzelfälle sind auch immer Einzelschicksale - und jedes einzelne verdient unsere volle Aufmerksamkeit", sagte Holetschek.

19.35 Uhr: Über Hälfte der Moskowiter hatten bereits Infektion

In Moskau hatten bereits über die Hälfte der Einwohner eine Coronavirus-Infektion. Das gibt der Bürgermeister der russischen Hauptstadt bekannt.

19.29 Uhr: Insgesamt mehr als 75.000 Corona-Tote in Frankreich

In Frankreich hat die Zahl der Corona-Toten die Schwelle von 75.000 überschritten. Die Regierung gibt 820 neue Fälle von Patienten bekannt, die mit oder an dem Virus gestorben sind. Damit werden insgesamt 75.620 Corona-Tote registriert. In der EU sind nur in Italien mit über 87.000 Fällen mehr Menschen dem Virus erlegen.

19.28 Uhr: Astrazeneca will Lieferungen an die EU möglichst schnell erhöhen

Im Impfstoffstreit mit der EU bemüht sich der Hersteller Astrazeneca um versöhnliche Töne. "Wir arbeiten 24/7 daran, die Kapazitäten zu erhöhen", sagte Astrazeneca-Chef Pascal Soriot am Abend in einer Videoschalte zu Journalisten. Man tue alles, um die Produktion des Vakzins zu beschleunigen und möglichst schnell viele Impfdosen nach Europa zu liefern. In den nächsten Tagen werde die erste Charge mit den ersten Millionen Dosen geliefert. Außerdem sollten Lieferketten weiter aufgerüstet werden und "Material" nach Europa verlagert werden - Details wollte Soriot dazu jedoch nicht nennen. Anfängliche Probleme bezeichnete Soriot als "Kinderkrankheiten", die man bald gelöst haben werde.

Zwischen der EU-Kommission und Astrazeneca hatte sich in den vergangenen Tagen ein offener Streit zugespitzt. Wegen angeblicher Produktionsprobleme sollen große Mengen des Impfstoffes für Deutschland und andere EU-Länder erst Wochen oder Monate später geliefert werden, wie der Konzern angekündigt hatte. Die EU hatte insgesamt 400 Millionen Impfdosen geordert.

19.23 Uhr: EU-Behörde EMA gibt grünes Licht für AstraZeneca-Impfstoff

Die EU-Kommission hat den Corona-Impfstoff des britisch-schwedischen Herstellers Astrazeneca zugelassen. Das teilte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Abend im Kurzbotschaftendienst Twitter mit. Zuvor hatte die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) die bedingte Marktzulassung des Mittels für alle ab 18 Jahren empfohlen.

Zum Artikel "Astrazeneca-Impfstoff in der EU zugelassen"

19.14 Uhr: Auch Moderna liefert vorübergehend weniger Corona-Impfstoff

Nun hat auch der US-Hersteller Moderna vorübergehende Lieferengpässe bei seinem Corona-Impfstoff eingeräumt. Man habe "kurzfristig angepasste Lieferschätzungen" herausgegeben, bestätigte das Unternehmen am Abend. Dennoch würden alle Lieferverpflichtungen im ersten Quartal eingehalten.

Zuvor hatte Italien bekannt gegeben, im Februar zunächst weniger Dosen von Moderna zu bekommen als erwartet. Regierungskommissar Domenico Arcuri sagte in Rom, das US-Unternehmen habe mitgeteilt, dass es eine Reduktion um 20 Prozent geben solle. Eine Moderna-Sprecherin wollte auf Nachfrage keine Details nennen.

18.51 Uhr: Astrazeneca - Dürften die meisten Probleme im Werk behoben haben

Nach Aussage des Astrazeneca-Chefs Pascal Soriot dürften die meisten Probleme in dem Werk behoben sein, das die EU beliefert. Die Produktivität dürfte sich bald erhöhen, man sei komplett auf eine höhere Fertigung für die EU fokussiert. Natürlich gebe es hier und da Probleme und Verzögerungen bei der Produktion, sagt Soriot weiter.

18.39 Uhr: In New York dürfen Restaurants zum Valentinstag wieder öffnen

In den USA beschließt New York die Wiedereröffnung von Restaurants zum Valentinstag. Allerdings darf nur ein Viertel der Kapazität ausgenutzt werden, teilt Gouverneur Andrew Cuomo mit. Er rechtfertigt die Lockerung mit einer leichten Besserung der Pandemie-Lage. Der Tag der Verliebten ist traditionell einer der umsatzstärksten Tage in der amerikanischen Gastronomie.

18.37 Uhr: Kanada schränkt Reisen wegen Virusmutationen weiter ein

Kanada hat in der Corona-Pandemie aus Sorge vor einer Verbreitung der Virusmutationen weitere Reisebeschränkungen erlassen. Ab Sonntag bis mindestens zum 30. April seien Flüge zu Zielen in der Karibik und Mexiko gestrichen, sagte Premierminister Justin Trudeau bei einer Pressekonferenz. Normalerweise fliegen viele Kanadier in den kalten Wintermonaten südwärts.

Alle internationalen Flüge können ab der kommenden Woche nur noch in den Metropolen Toronto, Vancouver, Montreal und Calgary landen, wie Trudeau weiter bekanntgab. Nach der Landung müssten sich Reisende auf das Virus testen lassen und währenddessen bis zu drei Tage auf eigene Kosten in einem Hotel aufhalten.

Im zweitgrößten Land der Erde, wo etwa 37 Millionen Menschen leben, haben sich bislang mehr als 765.000 Menschen mit dem Virus infiziert.

18.35 Uhr: WHO kritisiert Ausfuhrbeschränkungen bei Corona-Impfstoff

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Ausfuhrbeschränkungen für Corona-Impfstoffe kritisiert. "Das ist ein Besorgnis erregender Trend", sagte Mariangela Simao, zuständig für Medikamente und Impfstoffe, am Freitag in Genf. "Das ist weder der öffentlichen Gesundheit noch irgendeinem Land zuträglich." Vielfach kämen Bestandteile von Impfstoffen aus mehreren Ländern. Solche Beschränkungen könnten am Ende für alle Länder Nachteile bringen.

Nach dem Streit mit der Pharmafirma Astrazeneca über den Umfang der Impfstoff-Lieferung hat die EU heute per Verordnung eine strenge Kontrolle von in der EU produzierten Corona-Impfstoffen angeordnet. Sie gilt ab diesem Samstag. Pharmakonzerne, die auch mit der EU Lieferverträge geschlossen haben, müssen künftig Ausfuhrgenehmigungen beantragen.

18.33 Uhr: Staat nimmt 2020 deutlich weniger Steuern ein

Der Staat hat im vergangenen Jahr infolge der Corona-Krise deutlich weniger Steuern eingenommen. Das Steueraufkommen von Bund, Ländern und Gemeinden - ohne Gemeindesteuern - sank im Vergleich zum Vorjahr um 7,3 Prozent auf rund 682 Milliarden Euro. Das geht aus dem am Freitag vorgelegen neuen Monatsbericht des Bundesfinanzministeriums hervor. Das Minus fiel weniger stark aus als bei der Steuerschätzung vorhergesagt.

18.02 Uhr: Stiko empfiehlt Astrazeneca-Impfstoff bis zu Alter von 64 Jahren

Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt für Deutschland die Anwendung des Corona-Impfstoffs von Astrazeneca für Menschen im Alter von 18 bis 64 Jahre. Diese Empfehlung veröffentlichte das Robert-Koch-Institut (RKI) am Abend im Internet. Laut Stiko liegen für die Beurteilung der Impfeffektivität bei älteren Menschen bisher keine ausreichenden Daten vor.

Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) hatte am Nachmittag grünes Licht für die Zulassung des Corona-Impfstoffs von Astrazeneca in der EU gegeben und die Zulassung des Vakzins zur Verimpfung an alle Menschen ab 18 Jahren empfohlen.

17.52 Uhr: Griechische Regierung nimmt Corona-Lockerungen zum Teil zurück

Zwei Wochen nach einer leichten Lockerung des Lockdowns ist die griechische Regierung heute wieder zurückgerudert. Bereits von Samstag an müssen Geschäfte in jenen Regionen wieder für Kundenverkehr schließen, in denen ein starker Anstieg der Fälle verzeichnet wird. Dazu gehört auch Attika samt der Hauptstadt Athen. Die betroffenen Läden dürfen aber weiterhin mit der Methode "Click and Collect" Waren verkaufen.

Am Plan, die Schulen vollständig zu öffnen, hält die Regierung fest - allerdings werden auch hier in stark betroffenen Regionen Abstriche gemacht, wie der Corona-Krisenstab am Abend im Staatsfernsehen mitteilte. In den sogenannten Roten Regionen soll zwar die Mittelstufe wieder zur Schule dürfen, Oberstufenschüler müssen aber weiterhin digital unterrichtet werden. Kindergärten und Grundschulen sind bereits seit zwei Wochen geöffnet.

Insgesamt bleiben die Corona-Zahlen in Griechenland vergleichsweise niedrig; am Freitag wurden für die rund 11 Millionen Einwohner 941 neue Fälle binnen 24 Stunden gemeldet. Allerdings hat sich diese Zahl der täglichen Neuinfektionen damit in den vergangenen zwei Wochen verdoppelt. Es gehe bei den Einschränkungen für Geschäfte und Schulen vor allem darum, die erhöhte Mobilität der Menschen einzudämmen, die maßgeblich zum Anstieg der Zahlen beigetragen habe, hieß es.

17.44 Uhr: Frankreichs Wirtschaftsleistung bricht wegen Corona-Krise ein

Frankreichs Wirtschaftsleistung ist im vergangenen Jahr wegen der Corona-Krise um 8,3 Prozent eingebrochen. Das berichtete das nationale Statistikamt Insee am Freitag in einer ersten Schätzung. 2019 war das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der zweitgrößten Volkswirtschaft der Eurozone im Vorjahresvergleich noch um 1,5 Prozent gestiegen. Zum Vergleich: Die deutsche Volkswirtschaft ist 2020 um fünf Prozent geschrumpft.

16.54 Uhr: Ungarn bestellt fünf Millionen Dosen Corona-Impfstoff aus China

Das EU-Land Ungarn bestellt fünf Millionen Dosen des in der EU nicht zugelassenen chinesischen Impfstoffs Sinopharm. Das gab Außenminister Peter Szijjarto auf seiner Facebook-Seite bekannt. Die Oberste Amtsärztin Cecilia Müller hatte zuvor erklärt, dass Sinopharm in Ungarn eine Notzulassung erhalten habe.

Es war nicht klar, ob die ungarische Arzneimittelbehörde OGyEI ein eigenes Überprüfungsverfahren durchgeführt hat. Seit Donnerstag ist ein solches nicht mehr notwendig. An jenem Tag hatte Ministerpräsident Viktor Orban eine Verordnung erlassen, die es ermöglicht, nicht in der EU zugelassene Impfstoffe gegen das Coronavirus unter bestimmten Bedingungen ohne Prüfung durch die eigenen Behörden in Ungarn einzusetzen. Sinopharm erfüllt nach Szijjartos Darstellung diese Voraussetzungen. Der Impfstoff wurde bereits mehr als einer Million Menschen gespritzt und gelangt bereits in mehr als drei Ländern, darunter dem EU-Kandidatenland Serbien, zum Einsatz.

16.44 Uhr: Deutschland beschränkt Einreisen aus Großbritannien, Portugal und Irland

Die Bundesregierung beschränkt ab Samstag die Einreise aus den europäischen Ländern Großbritannien, Portugal und Irland drastisch. Aus der Verordnung, die der Nachrichtenagentur Reuters vorlag, geht hervor, dass ein weitgehendes Beförderungsverbot für Personen aus diesen drei Staaten sowie Brasilien und Südafrika zunächst bis zum 17. Februar gilt. Ausnahmen gibt es nur für Personen mit Wohnsitz oder Aufenthaltsrecht in Deutschland, die aus diesen Ländern zurückkehren, Transitpassagiere sowie einige andere Fälle wie reinen Frachtverkehr oder etwa medizinisch notwendige Flüge. Solche Fälle müssten der Bundespolizei mindestens drei Tage vorher angezeigt werden.

Die Maßnahmen sollen die Ausbreitung der in diesen Ländern verbreiteten Corona-Virus-Mutationen verhindern helfen.

Zum Artikel "Ab Samstag: Einreisesperre aus Ländern mit Corona-Mutationen"

16.42 Uhr: Klinik-Mitarbeiter appellieren mit Videos an Bevölkerung

Beschäftigte des Klinikums Nürnberg haben Videos erstellt, um auf die Gefährlichkeit des Coronavirus aufmerksam zu machen. Unter dem Titel "Bitte nehmt Corona ernst!" entstanden 14 einminütige Videos, in denen Ärzte, Pflegekräfte, medizinische Fachangestellte und Reinigungspersonal des Klinikums mit internationalen Wurzeln in der jeweiligen Landessprache die aktuelle Situation auf den Stationen schildern und zur Einhaltung der Corona-Regeln auffordern.

Oberarzt Dr. Matthias Baumgärtel hat die Kampagne mitinitiiert. "Die Idee, dass man noch mehr aufklären muss, kam mir an einem Tag, an dem sehr viele Covid-Patienten neu auf die Station kamen. Wir konnten sie nur deswegen aufnehmen, weil so viele gestorben waren", sagt Baumgärtel und mahnt: "Bei den Überlebenden sehen wir langwierige Verläufe. Nach wochenlangen Aufenthalten auf unserer Station müssen viele erst wieder lernen zu gehen. Das kann keiner wollen."

Laut Angaben des Klinikums Nürnberg könne auch bei den derzeit leicht sinkenden Infektionszahlen keine Entwarnung gegeben werden. Das Krankenhaus befinde sich im Krisen Modus und im Zustand des Pandemie-Alarmfalls, der im vergangenen Dezember ausgerufen wurde.

16.33 Uhr: Wegen Corona deutlich weniger Migration in die EU

Die Zahlen der Asylanträge sowie der unerwünschten Grenzübertritte in die EU sind im vergangenen Jahr coronabedingt deutlich zurückgegangen. Mit 114.300 irregulären Grenzübertritten zwischen Januar und November habe es ein Sechs-Jahres-Tief gegeben, teilte die EU-Kommission mit. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sei dies ein Rückgang um zehn Prozent.

Die Anzahl der Asylanträge lag zwischen Januar und Oktober demnach sogar 33 Prozent unter dem Wert des Vorjahreszeitraums. Insgesamt waren es 390.000 Anträge - 349.000 davon Erstanträge.

Die EU-Kommission veröffentlichte ihre Angaben auf Grundlage neuer Daten etwa der UN, der EU-Statistikbehörde Eurostat oder der EU-Grenzschutzagentur Frontex. Aktuelle Daten zur legalen Migration in die EU sollten zu einem späteren Zeitpunkt folgen. Allerdings sei auch da ein deutlicher Rückgang zu erwarten, hieß es.

16.28 Uhr: Impfstoffstreit: Panne bei Veröffentlichung von Astrazeneca-Vertrag

Der EU-Kommission ist bei der Veröffentlichtung ihres Rahmenvertrags mit dem Impfstoffhersteller Astrazeneca am Freitag eine schwere Panne unterlaufen. Die auf Wunsch des Unternehmens geschwärzten Passagen in dem Dokument waren in einer ersten Version über die Lesezeichen-Funktion des Acrobat Reader lesbar. Es handele sich um einen technischen Fehler, hieß es aus Kommissionskreisen. Die veröffentlichte Version wurde später ersetzt.

Eine Reaktion von Astrazeneca lag zunächst nicht vor. Die Kommission hatte auf Veröffentlichung des Vertrags gedrungen. Hintergrund ist der Streit um die von Astrazeneca angekündigte Kürzung bei der Lieferung von Corona-Impfstoff an die EU im ersten Qurartal.

16.21 Uhr: EMA empfiehlt Zulassung der Astrazeneca-Impfung für alle Erwachsenen

Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) hat grünes Licht für die Zulassung des Corona-Impfstoffs von Astrazeneca in der EU gegeben. Sie empfehle die Zulassung des Vakzins des britisch-schwedischen Konzerns zur Verimpfung an alle Menschen ab 18 Jahren, erklärte die EU-Behörde heute. Sie gab den Impfstoff damit auch für ältere Menschen frei, obwohl es zuvor Zweifel an der Wirksamkeit des Präparats bei diesen gegeben hatte.

16.18 Uhr: EU-Behörde macht Weg für Astrazeneca-Impfstoff frei

Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) hat die bedingte Marktzulassung für den Corona-Impfstoff des britisch-schwedischen Konzerns Astrazeneca in der EU empfohlen. Sie gelte für Personen ab 18 Jahren, teilte die EMA am Freitag in Amsterdam mit. Die endgültige Entscheidung über die Zulassung muss nun die EU-Kommission treffen - das gilt als Formsache.

16.05 Uhr: EU beschließt Exportkontrollen für Impfstoffe bis Ende März

Die EU kann künftig die Exporte von Corona-Impfstoffen überwachen und gegebenenfalls beschränken. Die EU-Kommission habe am Freitag eine entsprechende "Ausfuhrgenehmigungspflicht" beschlossen, sagte der für Außenhandel zuständige Kommissionsvize Valdis Dombrovskis in Brüssel. Alle Pharmakonzerne, die mit der EU Lieferverträge über Corona-Impfstoffe abgeschlossen haben, müssen demnach künftig Lieferungen an Drittstaaten in Brüssel anmelden.

16.01 Uhr: Baxter füllt ab kommender Woche Biontech-Impfstoff ab

Das Werk der US-Firma Baxter im westfälischen Halle wird nach Angaben des "Spiegel" ab kommender Woche Impfstoff der Firma BioNTech abfüllen. Binnen anderthalb Tagen sollen laut Produktionsplan, den das Magazin nach eigenen Angaben einsehen konnte, 166.600 Ampullen produziert werden. Vorausgesetzt sei, dass genügend von dem Wirkstoff des Mainzer Unternehmens geliefert werde. Baxter wollte auf Anfrage keine Stellung zu dem Bericht nehmen. Reuters hatte am 13. Januar berichtet, dass Baxter Ende Februar die Produktion aufnehmen wolle.

15.40 Uhr: Nordrhein-Westfalen nimmt Erstimpfungen wieder auf

Nordrhein-Westfalen beendet am Samstag die wegen der Lieferschwierigkeiten eingelegte Pause bei den Erstimpfungen. In den Alten- und Pflegeheimen können nach Angaben des Gesundheitsministeriums dann neue Erstimpfungen stattfinden. Die Buchungssysteme seien seit Donnerstagabend wieder freigeschaltet. Die Erstimpfungen waren am 19. Januar unterbrochen worden. Die Impfungen in den Krankenhäusern und Unikliniken sollen in der kommenden Woche wiederaufgenommen werden.

Corona: Die Ereignisse vom 25. bis 31. Januar

15.15 Uhr: Kanzleramt erwartet 20,3 Mio Impfdosen bis Ende März

Kanzleramtschef Helge Braun rechnet bis Ende März mit bis zu 20,3 Millionen Impfdosen. Dies sei abhängig von der Zulassung von weiteren Impfstoffen, sagt Braun "t-online". "Wenn diese erfolgreich verlaufen, können wir auf bis zu neun Millionen Dosen von den weiteren Herstellern hoffen." Im vergangenen Jahr habe Deutschland bereits 1,3 Millionen Dosen von Biontech bekommen, bis Ende März kämen zehn Millionen von Biontech und Moderna hinzu. Er rief die Bevölkerung auf, sich impfen zu lassen, sobald sie ein Angebot erhielten. Angesichts der aktuellen Lage sei es sinnvoll, dies schnell zu tun.

14.47 Uhr: Zweites afrikanisches Land lässt Sputnik V-Impfstoff zu

Der russische Impfstoff Sputnik V ist nach Angaben des russischen Investitionsfonds RDIF in einem zweiten afrikanischen Land zugelassen worden. Nach Algerien habe auch Guinea die Genehmigung erteilt, teilt RDIF mit. Erlaubt sei der Impfstoff unter anderem auch in Serbien, Venezuela, Argentinien und von der Palästinensischen Autonomiebehörde. Auch in der EU ist eine Zulassung beantragt worden.

13.48 Uhr: Heil hält an Corona-Zuschlag für Hilfebedürftige fest

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hält an seiner Forderung nach einem "Corona-Zuschlag" etwa für Hartz-IV-Bezieher, Behinderte und Ältere in der Grundsicherung fest, um pandemiebedingte Mehrausgaben abzufedern. Dabei gehe es um etwa fünf Millionen Erwachsene und drei Millionen Kinder, sagt Heil. In der kommenden Woche werde es Gelegenheit geben, darüber in der Regierung und in der Koalition zu reden.

13.35 Uhr: Start der Weltcupsaison im Triathlon verschoben

Der Start des Triathlon-Weltcups wird sich wegen der Coronakrise verzögern. Wie der Weltverband World Triathlon mitteilte, wurde die Veranstaltung im mexikanischen Huatulco auf den 12. und 13. Juni verschoben. Eigentlich wären die Triathleten dort bereits am 17. und 18. April in ihre Weltcupsaison gestartet, stattdessen sollen die ersten Rennen der Serie nun erst am 8. und 9. Mai in Osaka/Japan stattfinden. Grund für die Verschiebung der Wettkämpfe in Huatulco sind die im Zuge der Pandemie in vielen Ländern geltenden Reisebeschränkungen.

13.25 Uhr: Landratsamt Rhön-Grabfeld meldet fehlerhafte Corona-Testergebnisse

Am Donnerstag wurden in dem Testzentrum im Landkreis Rhön-Grabfeld 88 Covid-Testungen auf Veranlassung vom Gesundheitsamt durchgeführt. Bei der Datenübertragung kam es zu einem Fehler. Dadurch wurden die Ergebnisse zum Teil verwechselt. Das teilte das Landratsamt Rhön-Grabfeld mit. Demzufolge wurde einige positiv und negativ getesteten Personen falsch informiert. Der Fehler wurde heute im Gesundheitsamt festgestellt. Alle Betroffenen wurden laut dem Landratsamt bereits telefonisch informiert. Unter den Getesteten waren acht Personen, die tatsächlich mit dem Coronavirus infiziert wurden. Diese befanden sich laut dem Landratsamt bereits in Quarantäne und wurden rechtzeitig über den Fehler informiert, keine der betroffenen Personen hatte die Quarantänesituation verlassen. Der Landrat bittet die Betroffenen um Entschuldigung.

13.15 Uhr: EU baut Corona-Ampel mit dunkelroten Zonen aus

Für eine verstärkte Reisebegrenzung zur Eindämmung der Corona-Pandemie werden in der Europäischen Union künftig Hochrisikogebiete als "dunkelrote" Zonen gekennzeichnet. Die Botschafter der EU-Staaten stimmten dem Vorschlag der Europäischen Kommission bei einem Treffen in Brüssel zu, wie Diplomaten Reuters mitteilten. Dies soll dazu beitragen, nicht unbedingt nötige Reisen zu minimieren und eine Verbreitung von infektiöseren Virus-Mutanten einzudämmen. Die Kennzeichnung gilt für Regionen mit mehr als 500 Infektionen pro 100.000 Einwohner binnen zwei Wochen. In der Europäischen Union gibt es bereits ein Ampelsystem zum Ausmaß der Corona-Ausbreitung in den 27 Mitgliedstaaten. Der größte Teil der EU ist bereits rot gekennzeichnet.

13.05 Uhr: EU-Kommission veröffentlicht Impfstoff-Vertrag mit AstraZeneca

Im Impfstoffstreit hat die EU-Kommission am Freitag ihren Rahmenvertrag mit dem Pharmakonzern AstraZeneca veröffentlicht. Wichtige Passagen des Dokuments vom August 2020 wurden allerdings unter Hinweis auf Geschäftsgeheimnisse geschwärzt. Darunter sind auch die für das erste Quartal vorgesehenen Liefermengen, um die seit Tagen ein heftiger Streit tobt. Die EU-Kommission begrüßte gleichwohl die Bereitschaft des Unternehmens zu mehr Transparenz. Dies sei wichtig, um Vertrauen der Europäer aufzubauen und sicherzustellen, dass sie sich auf Wirksamkeit und Sicherheit der Corona-Impfstoffe in der EU verlassen könnten. Die Kommission hoffe, alle Verträge mit Impfstoffherstellern veröffentlichen zu können. AstraZeneca hatte vor einer Woche mitgeteilt, dass die EU nach der erwarteten Zulassung im ersten Quartal nur einen kleinen Teil der bestellten Menge erhalten soll. Als Grund wurden Produktionsprobleme genannt. Die EU-Kommission drängt das Unternehmen, die Kürzung zurückzunehmen.

Zum Artikel "Astrazeneca: Zulassung kommt wohl - Mengenstreit geht weiter"

12.50 Uhr: Moderna liefert weniger Impfdosen nach Italien als vereinbart

Der US-Konzern Moderna liefert nach Angaben von Italiens Regierung weniger Impfdosen als vereinbart in das besonders stark von der Pandemie betroffene Land. Moderna habe soeben mitgeteilt, dass in der Woche nach dem 7. Februar nur 132.000 Einheiten eintreffen würden - 20 Prozent weniger als verabredet, sagt Corona-Beauftragter Domenico Arcuri. Italien hat bereits mit Lieferverzögerungen beim Pfizer/Biontech-Wirkstoff zu kämpfen. Aktuell fehlten Italien 300.000 Dosen, so Arcuri. "Impfstoffe sind keine Limonaden oder Knabberartikel, sie sind das einzige Gegenmittel für die dunkle Nacht, die seit einem Jahr anhält."

Zum Artikel "Welche Corona-Impfstoffe gibt es und wie funktionieren sie?"

12.45 Uhr: Höchste Dezember-Todeszahl seit Hongkong-Grippe 1969

Im Dezember sind in Deutschland fast ein Drittel mehr Menschen gestorben als sonst für diesen Monat üblich. Nach vorläufigen Ergebnissen seien 106.607 Menschen gestorben, teilt das Statistische Bundesamt mit. Das seien 29 Prozent mehr als im Dezember-Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019. Im November hätten die Sterbefallzahlen den Durchschnitt der vier Vorjahre noch um zwölf Prozent übertroffen. Mehr als 100.000 Sterbefälle in einem Dezember habe es zuletzt mit 109.134 im Jahr 1969 gegeben: Damals seien die Zahlen durch die Hongkong-Grippe erhöht gewesen. Beim Robert-Koch-Institut seien für Dezember 2020 insgesamt 20.043 Todesfälle von Personen gemeldet worden, die zuvor laborbestätigt an Covid-19 erkrankt gewesen seien.

12.40 Uhr: Paderborner Caritas gibt kostenlose FFP2-Masken für Bedürftige

Eine kostenlose Versorgung bedürftiger Menschen mit FFP2-Masken fordert die Caritas im Erzbistum Paderborn. Der Ankündigung von Bundessozialminister Hubertus Heil (SPD), jeweils zehn solcher Mund-Nasen-Bedeckungen an Grundsicherungsempfänger abzugeben, müssten rasch Taten folgen, sagte Diözesan-Caritasdirektorin Esther van Bebber am Freitag in Paderborn. Die Ausstattung von Bedürftigen mit den vorgeschriebenen medizinischen Masken dürfe nicht von Spenden der Zivilgesellschaft abhängig sein. Die Caritasdirektorin äußerte sich anlässlich einer Spende von 23.000 FFP2-Masken an den katholischen Sozialverband. Diese sollen in den kommenden Tagen an Bedürftige verteilt werden.

Bei den Überlegungen zur Maskenpflicht in Geschäften, im öffentlichen Nahverkehr oder bei Arztbesuchen seien Menschen mit geringerem Einkommen schlicht übersehen worden, so van Bebber. Die jetzige Sofortunterstützung durch die Caritas könne nur eine "Erste Hilfe" sein. Bei den Masken handelt es sich den Angaben zufolge um eine Spende. Das Thema zeige, dass es insgesamt zu einer Überprüfung der aktuellen Hartz-IV-Regelsätze kommen müsse, sagte van Bebber. Die müssten in Notfällen wie der Corona-Krise auch unvorhersehbare Ausgaben ermöglichen. Eine größere Flexibilitätsreserve im Regelsatz sei dringend notwendig. Die Caritas-Direktorin rief auch zu Solidarität auf. Menschen am Rande der Gesellschaft, die aufgrund ihrer Lebenssituation besonders von der Coronakrise betroffen seien, dürften nicht aus dem Blick geraten.

Zum Artikel "Verwirrung um FFP2-Masken-Gutscheine an Kleinkinder"

12.35 Uhr: Zahl der Langzeitarbeitslosen auf dem Weg zur Millionengrenze

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen in Deutschland wird laut dem Vorstandschef der Bundesagentur für Arbeit, Detlef Scheele, im Februar erstmals seit fünf Jahren die Zahl von einer Million übersteigen. Das kündigte Scheele am Freitag in Nürnberg an. In die Januar-Statistik, für die die Datenerfassung am 13. Januar endete, ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen, also Menschen, die seit mindestens einem Jahr auf Jobsuche sind, mit 990.000 angegeben. Insgesamt waren im Januar 2,901 Menschen in Deutschland ohne Job. Scheele machte deutlich, dass der Corona-Lockdown gepaart mit dem Strukturwandel in einigen Branchen wie etwa der Automobilindustrie insbesondere bei Helfern zu mehr Arbeitslosigkeit geführt habe. Die wenig Qualifizierten hätten es aber auch besonders schwer, wieder neue Arbeit zu finden. Von den 193.000 Menschen, die von Dezember 2020 auf Januar 2021 zusätzlich arbeitslos geworden seien, gingen 60.000 zu Lasten der Langzeitarbeitslosen. "Das ist schon ein enormer Anstieg", sagte Scheele.

12.25 Uhr: Brüssel schließt generelle Exportbeschränkungen für Impfstoffe aus

Die EU-Kommission schließt allgemeine Exportbeschränkungen für Corona-Impfstoffe aus. Das angekündigte System zur Erfassung und Genehmigung der Ausfuhren soll lediglich Klarheit über Produktionsmengen und Exporte bringen, wie Vizepräsident Valdis Dombrovskis am Freitag bei einer Online-Diskussion des Weltwirtschaftsforums sagte. Man rede nicht über Exportverbote oder Exportbeschränkungen. Die Notwendigkeit des Systems erklärte Dombrovskis mit dem Verhalten von Impfstoffherstellern in den vergangenen Wochen. "Leider handeln nicht alle Pharmaunternehmen im Geiste voller Transparenz", sagte er. Ziel sei es, die Konzerne zur Einhaltung ihrer vertraglichen Verpflichtungen zu bewegen. Exporte von Impfstoffen könnten damit nur untersagt werden, wenn Hersteller damit die EU unrechtmäßig benachteiligen. Ausfuhren in Entwicklungsländer im Rahmen der Covax-Initiative und für humanitäre Zwecke seien vollständig ausgenommen, sagte Dombrovskis.

12.15 Uhr: Uber springt mit Gratis-Angebot in Debatte um Fahrten zu Impfzentren

Während die Taxibranche darauf hofft, mit Fahrten zu Impfzentren einen Teil der Umsatzeinbußen der Corona-Krise auszugleichen, rückt Uber mit einem Gratis-Angebot vor. Der Fahrdienst-Vermittler bietet zunächst 10.000 Fahrten von bis zu 15 Euro für die erste Gruppe von Berechtigten. Bei einem höheren Fahrpreis muss die Differenz dazubezahlt werden. Uber übernehme die Kosten selbst, betonte das Unternehmen am Freitag. Etwa in Berlin können sich Ältere aktuell per Taxi auf Kosten des Landes zum Impfzentrum fahren lassen. Das Taxigewerbe stehe bereit, nach diesem Modell auch bundesweit zu arbeiten, hatte der Bundesverband Taxi und Mietwagen Anfang des Monats mitgeteilt. Das Gewerbe leidet nach Angaben des Verbands unter Umsatzeinbußen von bis zu 90 Prozent. Auch bei Uber drückt die Pandemie deutlich auf das Kerngeschäft mit Fahrdiensten, während es ein deutliches Plus bei der Essenszustellung im Teildienst Uber Eats gibt. Uber ist in Deutschland in Berlin, Frankfurt, Düsseldorf, Köln und München aktiv. Der Fahrdienst-Vermittler und die Taxibranche streiten bereits seit Jahren um den Wettbewerb im Markt.

12.05 Uhr: Neuburger Stadtrat tagt trotz Corona weiter in voller Stärke

Der Neuburger Stadtrat tagt trotz Corona weiter in voller Stärke. Entgegen einer Empfehlung des Innenministeriums stimmte eine knappe Mehrheit der Stadträte gegen die Bildung eines Ferienausschusses und damit gegen eine personelle Verkleinerung der Sitzungen. Die nächste Sitzung am 23. Februar findet damit wieder in voller Besetzung statt, bestätigt heute, 29.01.2021, Stadtsprecher Bernhard Mahler dem Bayerischen Rundfunk. Gegen die CSU als größte Fraktion bildete sich in dieser Frage eine Mehrheit aus Freien Wählern, Grünen, SPD sowie den Anhängern der AfD. Lediglich die einzige FDP-Stadträtin in Neuburg und der zweite Bürgermeister von den Freien Wählern unterstützten die Forderung der CSU nach einer Verkleinerung. Konkret stimmten 16 Stadträte gegen eine Verkleinerung und 13 dafür. Während die CSU-Mitglieder einheitlich davor warnen, dass Sitzungen in voller Besetzung das Infektionsrisiko erhöhen, verweisen die Oppositionspolitiker quer durch die Parteien auf die vorhandenen Sicherheitskonzepte. Sie wollen lieber in noch größere Räumlichkeiten ausweichen als auf die Präsenz zu verzichten.

11.55 Uhr: Keine Beschlüsse beim Impfgipfel am Montag erwartet

Bei einem sogenannten Fachgespräch von Bund und Ländern mit Impfstoffherstellern am Montag sind nach Worten von Regierungssprecher Steffen Seibert keine konkreten Beschlüsse zu erwarten. Es gehe um einen Austausch etwa zur Impfstoffproduktion, "ob da noch mehr möglich ist".

11.50 Uhr: Griechenland verschiebt Öffnung von Oberschulen

Angesichts wieder gestiegener Corona-Fallzahlen verschiebt Griechenland Pläne für eine Öffnung aller Hochschulen ab der kommenden Woche. Schulen in Hochrisikogebieten müssten den Fernunterreicht fortsetzen, sagt Vize-Bildungsministerin Zeta Makri dem staatlichen TV-Sender ERT. Einzelheiten sollen in Kürze folgen. Eigentlich wollte die Regierung am 1. Februar alle Oberschulen erstmals seit mehr als zwei Monaten wieder öffnen, da der Druck auf das Gesundheitssystem in den vergangenen Wochen nachgelassen hatte. Allerdings hat die Zahl der neuen Positiv-Tests seit Anfang der Woche wieder stark zugenommen und sich verdoppelt. Griechenland hat bereits mit ersten Lockerungen seit dem zweiten Lockdown im November begonnen und Grundschulen, Kindergärten, Einzelhandelsgeschäfte und Friseursalons wieder geöffnet.

11.45 Uhr: Russland stellt EU 100 Millionen Impfdosen in Aussicht

Russland könnte die Europäische Union offiziellen Angaben zufolge im zweiten Quartal mit 100 Millionen Dosen seines Coronavirus-Impfstoffs Sputnik V versorgen. Das sei genug, um 50 Millionen Menschen zu impfen, twittert der russische Staatsfonds RDIF, der das Vakzin im Ausland vertreibt. Der Impfstoff ist in der EU bislang nicht zugelassen.

11.40 Uhr: 19 Tote nach Corona-Ausbruch in oberbayerischem Pflegeheim

Nach einer massenhaften Infektion mit dem Coronavirus in einem Pflegeheim im oberbayerischen Markt Schwaben sind 19 Bewohner an oder mit dem Virus gestorben. Insgesamt waren seit Anfang Januar 63 Bewohner und 24 Mitarbeiter des Heims im Landkreis Ebersberg positiv auf das Coronavirus worden, wie eine Sprecherin des Landratsamtes am Freitag bestätigte. Derzeit seien noch 13 Bewohner und 13 Mitarbeiter aktiv infiziert.

Zum Artikel "19 Tote nach Corona-Ausbruch in Pflegeheim in Markt Schwaben"

11.30 Uhr: Zinssenkung der EZB im Kampf gegen Pandemie unwahrscheinlich

Eine weitere Absenkung der bereits rekordtiefen Schlüsselzinsen durch die Europäische Zentralbank (EZB) ist Insidern zufolge derzeit unwahrscheinlich. Denn dies würde nur wenig dazu beitragen, die durch die Corona-Pandemie geschwächte Wirtschaft im Euro-Raum wieder anzuschieben, sagten fünf mit den Überlegungen vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Eine Reihe von Gründen sprächen gegen eine Zinssenkung: Dazu zählten eine begrenzte Auswirkung auf die Realwirtschaft sowie ein Euro-Wechselkurs, der sich trotz des jüngsten Kursanstiegs immer noch im Rahmen bewege. Zudem könne der negative Einlagezins nicht mehr viel weiter gesenkt werden, da dies dann voraussichtlich mehr schaden als nutzen würde. Ein Notenbank-Sprecher lehnte eine Stellungnahme zu den Informationen ab. An den Finanzmärkten war in den vergangenen Tagen spekuliert worden, dass die EZB ihren negativen Einlagesatz noch tiefer ins Minus herabsetzen könnte, um einen Kursanstieg des Euro einzudämmen. Der Satz liegt aktuell bei minus 0,5 Prozent. Der Notenbank-Chef der Niederlande, Klaas Knot, hatte am Mittwoch gesagt, es gebe noch Spielraum für eine Zinssenkung. Beim Einlagesatz sei die Untergrenze noch nicht erreicht.

13.35 Uhr: 350.000 Schnelltests für bayerisch-tschechische Grenzregion

Mehr als 350.000 Corona-Schnelltests sind seit Beginn der verschärften Testpflicht an die Landkreise entlang der bayerisch-tschechischen Grenze geliefert worden. Die Tests für Grenzgänger seien "ein wichtiger Beitrag", um die weitere Ausbreitung des Virus zu stoppen, betonte Gesundheitsminister Klaus Holetschek bei einem Besuch der Teststation in Waldmünchen (Landkreis Cham) am Freitag. Allein im Landkreis Cham seien seit Sonntag knapp 6.000 Tests bei Grenzgängern durchgeführt worden, sagte Landrat Franz Löffler (CSU). "19 Tests fielen positiv aus. Das sind zum Glück nicht viele, aber so können wir weitere Infektionsketten verhindern." Die Testpflicht sei "für alle nicht ganz einfach", räumte Löffler ein. Gerade zu Beginn der Woche musste viele der rund 4.500 Pendler aus Tschechien lange warten, mit mehr Möglichkeiten zum Testen habe sich die Situation an der Grenze aber entspannt. In den bayerisch-tschechischen Grenzregionen sollen nach Ankündigung des Ministeriums bald noch weitere Teststationen eingerichtet werden.

11.25 Uhr: Ifo: Staatliche Hilfen bremsen Corona-Pleitewelle

Die staatlichen Liquiditätshilfen haben die drohende Pleitewelle in der Coronakrise in Deutschland massiv gebremst. Das Münchner Ifo-Institut geht davon aus, dass ohne Gegenmaßnahmen vergangenes Jahr durch Insolvenzen Forderungen von 116,5 Milliarden Euro ausgefallen wären, wie es am Freitag mitteilte. Stattdessen kam es in den ersten zehn Monaten 2020 aber nur zu Ausfällen von 44,5 Milliarden Euro - wobei allein 12,5 Milliarden davon aus der Wirecard-Pleite stammen, die von Corona unabhängig war.

11.20 Uhr: Mutation von Virus könnte Gesundheitsminister Spahn zufolge weitere Impfung nötig machen

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hält es für möglich, dass aufgrund von Mutationen des Coronavirus eine neue Impfung erforderlich ist. Zudem sei auch nicht klar, wie lange eine Impfung vorhalte und ob oder wann erneut geimpft werden müsse, sagt Spahn in Berlin. Insofern sei es vernünftig, längerfristig Impfstoffe bei den Herstellern zu bestellen.

11.15 Uhr: Schwesig fordert mehr Klarheit bei Impfstoff-Lieferungen

Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat angesichts des Impfstoffmangels bessere Planbarkeit gefordert. "Die Länder haben pünktlich ihre Impfzentren und mobilen Teams aufgebaut, die weit mehr Menschen impfen könnten, als das im Moment möglich ist", sagt die SPD-Politikerin der "Rheinischen Post". "Wir brauchen bei der Lieferung der Impfstoffe mehr Klarheit und Verlässlichkeit." Zudem müsse man auch darüber reden, wie man in Deutschland mehr Impfstoff zur Verfügung bekomme. Insbesondere die Älteren müssten schneller geimpft werden.

11.10 Uhr: Chinas Präsident will "neue Corona-Welle verhindern"

Der chinesische Präsident Xi Jinping zeigt sich entschlossen, eine neue Corona-Welle im Land zu verhindern. China müsse sich auf verschiedene Herausforderungen vorbereiten, sagt Xi der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua zufolge. So sollten Notfallpläne aufgestellt werden für Ereignisse, die als "Schwarzer Schwan" oder als "Graues Nashorn" bezeichnet werden. Mit dem "Schwarzen Schwan" sind unvorhergesehene und unwahrscheinliche Ereignisse gemeint, mit dem "Grauen Nashorn" offensichtliche, aber unterschätzte Gefahren.

11.05 Uhr: Bayerns Bibliotheken: Fast überall gibt es "Click & Collect"

Die bayerischen Bibliotheken und Büchereien bieten in der Corona-Pandemie wieder kreative Ausleihsysteme an. Seit einem Kabinettsbeschluss von vergangener Woche können sie vorbestellte Medien nach dem "Click & Collect"-Prinzip zur Abholung bereitstellen. So bietet etwa die Münchner Stadtbibliothek seit diesem Mittwoch einen Abholservice, die Erlanger Stadtbibliothek plant dies ab Montag (1. Februar). Die meisten bayerischen Büchereien machen bereits in vielfältigen Spielarten davon Gebrauch - doch bei einigen hat sich auch ein Lieferservice bewährt, etwa in Nürnberg und Würzburg."Diesmal gute Nachrichten zu Wochenbeginn", twitterte das Team der Münchner Stadtbibliothek am Montag: In allen Stadtteilbibliotheken wird seit Mittwoch "Click & Collect" angeboten.

10.55 Uhr: Gestiegenes Interesse an Kurzarbeit aufgrund von Corona-Pandemie

Die Unternehmen in Deutschland haben wieder deutlich mehr Interesse an Kurzarbeit. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit haben die Unternehmen im Januar für 745.000 Personen Kurzarbeit angezeigt. Dabei handelt es sich um eine Absichtserklärung der Unternehmen. Wer davon tatsächlich in Kurzarbeit gehen wird, steht erst später fest. Nach den Worten von BA-Chef Detlev Scheele gab es von November bis Januar mehr Anzeigen auf Kurzarbeit als in der gesamten Finanzmarktkrise zusammen. Die Inanspruchnahme von Kurzarbeit habe nach dem bisherigen Höchststand im vergangenen April sukzessive abgenommen. Seit November steige sie aber wieder an. Nach hochgerechneten Zahlen befanden sich im November knapp 2,3 Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Kurzarbeit. Das sind allerdings noch deutlich weniger als im vergangenen April, da waren es knapp sechs Millionen. Die Kurzarbeit sorge auch dafür, dass weniger Menschen als befürchtet in die Grundsicherung abrutschten, so BA-Chef Scheele. Er appellierte an die Unternehmen, optimistisch und hoffnungsvoll zu bleiben. Die Hoffnung auf Besserung sei die Voraussetzung dafür, dass die Unternehmen das Instrument Kurzarbeit in Anspruch nähmen. Nun komme es auf das Impfen an, so Scheele weiter, das sei ein Wettlauf gegen die Zeit.

Zum Artikel "Kurzarbeit und Corona: Was Arbeitnehmer wissen müssen"

10.45 Uhr: Wirtschaftswachstum ausgebremst

Die erneuten Corona-Beschränkungen haben die Erholung der deutschen Wirtschaft Ende vergangenen Jahres gebremst. Das Bruttoinlandsprodukt wuchs im vierten Quartal 2020 nur minimal um 0,1 Prozent im Vergleich zum Vorquartal. Dies teilte das das Statistische Bundesamt anhand vorläufiger Daten mit. Einen deutlichen Rückgang gab es beim privaten Konsum, während die Warenexporte und die Bauinvestitionen die Wirtschaft stützten. Im Vorjahresvergleich schrumpfte die Wirtschaftsleistung preisbereinigt um 2,9 Prozent.

10.40 Uhr: ISU hält an WM-Austragung vorerst fest

Der Eislauf-Weltverband ISU hält vorerst an einer Austragung der Eiskunstlauf-Weltmeisterschaften Ende März in Stockholm fest. Abhängig von den Meldezahlen soll am 2. März eine endgültige Entscheidung getroffen werden. Im Falle einer Absage müsste ersatzweise ein Qualifikations-Wettbewerb im Hinblick auf die Olympischen Winterspiele 2022 in Peking organisiert werden. Im Vorfeld vergangener Winterspiele hatte eine solche Veranstaltung - in allerdings deutlich kleinerem Rahmen - mehrfach im September des olympischen Winters in Oberstdorf stattgefunden. Der eigentlich bereits für Dezember vergangenen Jahres geplante Olympia-Testwettkampf in der chinesischen Hauptstadt wurde nun für Mitte Oktober 2021 neu angesetzt.

10.35 Uhr: Indien rechnet mit V-förmiger Konjunkturerholung von Corona-Krise

Indien rechnet schon bald mit einer kräftigen Erholung der Wirtschaft von der Corona-Krise. Das Bruttoinlandsprodukt werde im kommenden Fiskaljahr, das am 1. April beginnt, wohl um elf Prozent wachsen, prognostiziert die Regierung. Es wäre das stärkste Plus seit der Liberalisierung der indischen Wirtschaft im Jahr 1991. Dabei setzt die Regierung auf den Erfolg der Impfkampagne und einen anziehenden Konsum. In dem im März zu Ende gehenden Fiskaljahr 2020/21 dürfte Asiens drittgrößte Volkswirtschaft wegen den Pandemie-Folgen allerdings mit einem Minus von 7,7 Prozent den stärksten Einbruch seit vier Jahrzehnten erleiden. Indien sei auf gutem Weg zu einer V-förmigen Erholung, erklärt die Regierung. Allerdings werde es zwei Jahre dauern, bis die Wirtschaft wieder das Vorkrisenniveau erreichen wird.

10.15 Uhr: Leipziger Buchmesse erneut abgesagt

Die Veranstalter hatten die diesjährige Leipziger Buchmesse bereits frühzeitig vom März in den Mai verlegt, um eine Absage zu verhindern. Doch nun wird doch die Notbremse gezogen - erneut. Die Bücherschau war bereits im vergangenen Jahr als eine der ersten Großveranstaltungen wegen der Corona-Pandemie abgesagt worden. Nach MDR-Informationen sollen trotzdem Lesungen in Leipzig oder digital stattfinden. Auch der Preis der Leipziger Buchmesse soll vergeben werden, in welcher Form ist derzeit aber noch unklar.

10.05 Uhr: Zahl der Arbeitslosen in Deutschland steigt deutlich

Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Januar deutlich gestiegen - um 193.000 auf 2.901.000. Die Quote stieg um 0,4 Prozentpunkte auf 6,3 Prozent. Als Grund für den Anstieg nannte der Chef der Bundesagentur für Arbeit, Detlef Scheele, die Winterpause. Der Arbeitsmarkt im Januar zeige sich weiter in einer robusten Verfassung, so Scheele, die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie hinterließen aber Spuren. Diese Spuren zeigen sich, wenn man die aktuellen Arbeitsmarktzahlen mit dem Vorjahr vergleicht. In diesem Januar sind 475.000 Menschen mehr arbeitslos gemeldet als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote stieg binnen Jahresfrist um einen ganzen Prozentpunkt.

9.45 Uhr: Söder fordert Einblick in EU-Impstoffverträge

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder fordert eine Offenlegung sämtlicher Verträge zwischen der EU und Herstellern von Corona-Impfstoffen. Es gebe aktuell viele offene Fragen, sagte der CSU-Vorsitzende im gemeinsamen Morgenmagazin von ARD und ZDF". "Deshalb bräuchte es maximale Transparenz." Zur Frage, wer die Schuld für die derzeitigen Probleme trage, sagte Söder, die "operative Verantwortung" für die Impfstoffbeschaffung liege bei der EU. Dort sei unter anderem zu spät und bei zu wenigen Produzenten bestellt worden.

09.30 Uhr: Städte- und Gemeindebund fordert Plan zur Lockerung von Corona-Maßnahmen

Der Deutsche Städte- und Gemeindebund fordert angesichts sinkender Corona-Infektionszahlen Perspektiven für Kreise und Kommunen. Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg sagte im Inforadio vom rbb, inzwischen liege die Sieben-Tage-Inzidenz in mehr als 40 Kreisen und Städten unter dem Wert von 50. "Wir müssen uns überlegen, behandeln wir alle Kreise und Kommunen gleich, oder brauchen wir nicht regionale Lockerungsperspektiven. Ich sage ganz deutlich: Nicht morgen lockern, sondern einen Plan machen. Wenn ein Kreis wie Aurich noch zwei Wochen bei einem Wert von 14 bleibt, ist es dann gerechtfertigt, dass Schulen, Kitas und Friseure geschlossen sind?"

Landsberg sagte, die Menschen erwarteten Perspektiven. Deshalb sollte die Politik sagen, unter welchen Bedingungen was gelockert werden könne -auch wenn es anschließend weiter Schutzkonzepte für Schulen oder in Geschäften geben werde. "Es ist wichtig zu planen und nicht immer nur alle 14 Tage einen Beschluss zu fassen, um den Lockdown zu verlängern."

Landsberg sprach sich für bundeseinheitliche Leitlinien aus. Es müsse klar sein, was beispielsweise bei einem Inzidenzwert von 20 oder 10 möglich sei. Politik werde angesichts neuer Coronavirus-Varianten weiterhin aber auch auf Sicht fahren müssen. "Wir müssen die positiven Tests untersuchen. Das läuft jetzt erst an, aber noch stöbern wir etwas im Dunkeln. Sind das die Krankenhäuser oder die Schulen? Oder die Schulen, die teilweise offen sind? Das wissen wir noch nicht. Aber eigentlich setzt gezieltes Handeln voraus, dass man dieses Wissen möglichst schnell hat.

08.17 Uhr: Vorsitzender der Stiko relativiert Medienberichte zur Eignung von AstraZeneca

Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission am Robert-Koch-Institut, Prof. Dr. Thomas Mertens, dementierte im Gespräch mit hr-Info Medienberichte, nach denen der Impfstoff von AstraZeneca nur für unter 65-jährige geeignet ist. Wörtlich sagte Mertens: "Diese Meldung ist erfolgt, das ist wohl richtig. Aber es handelt sich sozusagen um eine durchgestochene Meldung, die auch nicht den Endzustand der STIKO-Empfehlung betrifft."

Der Vorsitzende des Ständigen Impfkommission bekräftigte in hr-Info, dass die Meinungsbildung in der Kommission noch nicht abgeschlossen sei. Grundsätzlich richtig sei, dass bei Impfstoffen nach Altersgruppen differenziert werden könne - als Beispiel nannte Mertens den Impfstoff gegen die Gürtelrose, eine Viruserkrankung, die einen schmerzhaften Hautausschlag verursacht. Die angebliche Alterseinstufung des AstraZeneca -Impfstoffes nur für unter 65-Jährige hatte bundesweit für Irritationen gesorgt und die Diskussion über eine verfehlte Impf-Politik der Bundesregierung und der EU-Kommission weiter angeheizt.

7.30 Uhr: RKI meldet 14.022 Neuinfektionen

Der Trend zu sinkenden Neuinfektion mit dem Coronavirus in Deutschland setzt sich fort. Das Robert-Koch-Institut meldete eine 7-Tage-Inzidenz von 94,4. Gestern war der Wert mit 98 erstmals seit einem Vierteljahr unter die Marke von 100 gesunken. Auf 100.000 Einwohner entfallen damit weniger als 100 Neuinfektionen im Schnitt der letzten sieben Tage. Ziel der Bundesregierung ist eine Inzidenz von unter 50, damit Infektionsketten von den Gesundheitsämtern wieder nachverfolgt werden können. An den Inzidenz-Wert sind unter anderem Bewegungseinschränkungen der Bürger gekoppelt.

Das RKI meldete am Freitag zudem 14.022 Neuinfektionen, nach 17.553 am Donnerstag. 839 Menschen starben laut den RKI-Daten zuletzt innerhalb eines Tages in Verbindung mit dem Virus, nach 941 am Vortag. Insgesamt sind nun in Deutschland über 2,192 Millionen Ansteckungen und 55.752 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus registriert.

So entwickeln sich die Corona-Zahlen in Deutschland

6.54 Uhr: Sri Lanka startet Corona-Impfungen

Sri Lanka hat mit der Impfung des medizinischen Personals und der Sicherheitskräfte begonnen. Als erstes sollten 150.000 besonders gefährdete Ärzte und Krankenschwestern sowie 115.000 ausgewählte Soldaten und Polizisten geimpft werden, teilte die Regierung mit. Die Spritzen werden den Angaben zufolge in sechs staatlichen Krankenhäusern in der Hauptstadtregion Colombo und zwei Armee-Hospitälern verabreicht. Ab kommender Woche soll auch im übrigen Land geimpft werden. Insgesamt sind 4000 Impfzentren geplant.

Sri Lanka hat unter seinen etwa 22 Millionen Einwohnern bislang mehr als 61.500 Corona-Infektionen und knapp 300 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus registriert. Pro Tag kommen 300 bis 900 Neuinfektionen hinzu. Gestern hatte Sri Lanka 500.000 Dosen des von Astrazeneca und der Universität Oxford entwickelten Impfstoffs als Spende aus Indien erhalten.

6.39 Uhr: Welt-Ärztepräsident Montgomery kritisiert Lieferpolitik von AstraZeneca

Welt-Ärztepräsident Frank Ulrich Montgomery hat den Impfstoffhersteller AstraZeneca wegen seiner Liefer-Politik scharf kritisiert und ein Exportverbot des Impfstoffes gefordert. "Das Verhalten von AstraZeneca ist unterirdisch", sagte Montgomery dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (RND). "Es kann nicht sein, dass das Unternehmen seine Lieferzusagen für Großbritannien genau einhält, für die EU aber nur einen Bruchteil der zugesagten Impfdosen liefert", kritisierte Montgomery und forderte eine "harte" Reaktion der EU. "Wenn der Impfstoff auf kontinentaleuropäischem Boden produziert wird, muss man dem Unternehmen verbieten, ihn außerhalb der EU auszuliefern."

06.23 Uhr: WHO beginnt in China mit Untersuchungen zur Entstehung des Coronavirus

Zwei Wochen nach ihrer Ankunft in der Stadt Wuhan haben Forscher der WHO mit ihren Untersuchungen zum Ursprung des Coronavirus in China begonnen. Die Experten haben sich nach dem Ende der Quarantäne bereits mit Behördenvertretern getroffen. Zum Verlauf dieser Gespräche wurde zunächst nichts bekannt. Geplant sind außerdem Treffen mit chinesischen Wissenschaftlern sowie Besuche von Märkten und Krankenhäusern. Die internationalen Experten sollen herausfinden, wo das Virus erstmals aufgetreten ist und woher es stammt.