Coronakrise: Frühwarnsystem für Viren aus dem Tierreich gefordert

Cryonixam

Coronakrise: Frühwarnsystem für Viren aus dem Tierreich gefordert

Montag, 17. August 2020, 18:06

Dieses Warnsystem existiert bereits

unter dem Namen Eco Health Alliance mit Sitz New York(1). Die Leitung obliegt Dr. Peter Daszak.Zielsetzung ist u.a. genau eine derartige Frühwarnung, um bei erkannten potentiellen Bedrohungen durch einen Spillover Alarm auszulösen. Die Organisation wird u.a. von der US Regierung mitfinanziert und initiiert u.a. den Austausch von Forschungsergebnissen, aber auch Forschern weltweit Eine Kollaboration mit chinesischen Forschungseinrichtungen – auch speziell in der Virologie – besteht seit Jahren. Aktuell sind aber Fördermittel vom NIH für genau letztere Zusammenarbeit in erheblichem Umfang eingefroren worden (Ressentiments der amtierenden Regierung gegenüber China).Nicht direkt für die EHA, sondern mehr für die Alarmmechanismen der WHO und deren Epidemiepläne sprechen die Autoren um Grubaugh, N.D., Ladner, J.T., Lemey, P. et al. „Tracking virus outbreaks in the twenty-first century“ (2) und modellieren gar eine hypothetische Disease X. In Conclusio sprechen sie sich für den weltweiten Datenaustauch, insbesondere Genomsequenzen und Proben bei bestehenden Epidemieen ganz besonders zu phylogenetischen Analysen zur Bestimmung von Herkunft, aber auch Weiterentwicklung aus.Das alles ist Realität und von einer engen Verzahnung der EHA mit WHO darf ausgegangen werden. Umso verwunderlicher ist aber, dass auf einen zuvor erfolgten Ausbruch von SARS-CoV-2 (bzw. seinem unmittelbaren Vorgänger) im Jahr 2012 keine weiteren Alarme folgten und dieser kaum Beachtung fand.Wie zuvor die SundayTimes, berichtet die New York Post (3) am 15. August über einen Ausbruch einer schweren Viruspneumonitis bei Arbeitern, die in einer stillgelegten Kupfermine in der Provinz Mohjiang mit Räumarbeiten (Entfernung meterhoher Fledermaus-Kotschichten) beschäftigt waren. Innerhalb zweier Wochen erkrankte 6 von ihnen schwer, drei verstarben an der Erkrankung. Virusnachweise auf SARS und MERS waren negativ, sodaß in Folge der erfahrene Virusspezialist Zhong Nanshan hinzugezogen wurde, der das WIV mit Gensequenzierungen beauftragte. Die Spezialisten vom WIV unter Leitung von Dr. Zheng-Li Shi haben im Jahr darauf in selber Höhle reihenweise Proben genommen und dabei das SARS-like Virusisolat RaBtCoV/4991 sichergestellt. Es erfolgte zwar nur eine Teilsequenzierung, aber 2020 wurde deren 100%ige Deckung mit dem Virus RaTG13 bestätigt, welches nach Rambaut/Andersen(4) als direkter Vorläufer von SARS-CoV-2 gilt. In einem zweitägigen Cell Live-Webinar vor wenigen Wochen bestätigte Dr. Shi das Virus RaBtCoV/4991 nochmals als Auslöser für die Erkrankungen in 2012, wie auch in einer schriftlichen Stellungnahme zuvor an Sciencemag.(5)Erstaunlich, dass aber die Sequenz 4991 in Genbank in 2020 gelöscht und durch die Vollsequenz RaTG13 ersetzt wurde, was aber nochmals den Ausbruch in der Mine durch den direkten Vorläufer von SARS-CoV-2 als Verursacher unzweifelhaft bestätigt. Nichts aber ist bei der hohen Dringlichkeit geschehen!Erstaunlich, dass aber die Sequenz 4991 in Genbank in 2020 gelöscht und durch die Vollsequenz RaTG13 ersetzt wurde, was aber nochmals den Ausbruch in der Mine durch den direkten Vorläufer von SARS-CoV-2 als Verursacher unzweifelhaft bestätigt. Nichts aber ist bei der hohen Dringlichkeit geschehen!-----------------------------------------------------------------------------------(1)https://www.ecohealthalliance.org/(2)Grubaugh, N.D., Ladner, J.T., Lemey, P. et al. Tracking virus outbreaks in the twenty-first century. Nat Microbiol 4, 10–19 (2019). https://doi.org/10.1038/s41564-018-0296-2(3) https://nypost.com/2020/08/15/covid-19-first-appeared-in-chinese-miners-in-2012-scientists/?(4) Andersen, K.G., Rambaut, A., Lipkin, W.I. et al. The proximal origin of SARS-CoV-2. Nat Med 26, 450–452 (2020). https://doi.org/10.1038/s41591-020-0820-9https://www.nature.com/articles/s41591-020-0820-9(5) https://www.sciencemag.org/sites/default/files/Shi%20Zhengli%20Q%26A.pdf