Schädlinge: Maden, Ameisen und Kakerlaken bekämpfen

Ist das eklig: Im Müsli krabbeln plötzlich kleine weiße Larven und in den eingelagerten Winterklamotten vom Dachboden leben Käfer. Nahezu jeder Deutsche hatte schon einmal Schädlinge in seiner Wohnung.

Wir sagen Ihnen, wie Sie Haushaltsschädlinge erkennen und bekämpfen.

Kakerlaken – diese Schaben kommen in Deutschland vor

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Kakerlaken, Dörrobstmotten, Bettwanzen oder Pharaoameisen werden meistens mit Waren, Lebensmitteln und Tierfutter eingeschleppt und kommen deshalb auch in sauberen Wohnungen vor. Hier nisten sie sich meist unbemerkt ein und sind nur schwer wieder loszuwerden.

Kakerlaken und Dörrobstmotten verstecken sich in Lebensmitteln

Besonders unappetitlich sind sogenannte Vorratsschädlinge, da sie hauptsächlich Lebensmittel befallen – am weitesten verbreitetet sind Kakerlaken. Tagsüber verkriechen sich die Schaben in Spalten, Ritzen und hinter Möbeln. Nachts gehen sie auf Nahrungssuche, krabbeln in Mülleimer oder ernähren sich von offen herumliegenden Nahrungsmitteln. "Kakerlaken werden hauptsächlich in Lebensmittelverpackungen eingeschleppt, sie verstecken sich aber auch in gebrauchten Elektrogeräten und gelangen auf diesem Weg in die Wohnung", sagt Björn Kleinlogel, Vorsitzender des hessischen Landesverbands Deutscher Schädlingsbekämpfer (DSV).

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Auch vom Befall mit der Dörrobstmotte – auch Haus- oder Vorratsmotte genannt – können Viele ein Lied singen. Sie gelangt beispielsweise in Müsli, Mehl, Tee, Schokolade oder Nudeln in die heimischen vier Wände. Das Tückische: Oft bemerkt man nicht sofort, dass man betroffen ist, weil die Verpackung nicht geöffnet wird. Die Insektenraupen fressen sich durch die Verpackung und verpuppen sich hinter den Schränken. "Bis alle Motten schlüpfen, können mehrere Monate vergehen. Deshalb dauert der Befall sehr lange und es ist schwer zu sagen, wann alle Tiere verschwunden sind", erklärt Kleinlogel.

Die Pharaoameise breitet sich über Heizungsrohre aus

Noch schwerer zu bekämpfen ist allerdings die aus den Tropen eingeschleppte Pharaoameise: Das nur zwei bis fünf Millimeter große Insekt baut seine Nester am liebsten an warmen Plätzen, zum Beispiel in Computergehäusen, hinter Mauern oder in Heizungsrohren. "Auf diese Weise kann sich ein Ameisenvolk über ganze Wohnblöcke ausbreiten. Außerdem können die Tierchen wegen ihre Größe überall hineinkrabbeln, etwa in Schubladen oder geschlossene Marmeladengläser", beschreibt der Schädlingsbekämpfer das Problem.

Erschwerend kommt hinzu, dass es bis zu 200 Ameisen-Königinnen gibt: Wird eine getötet, kann das Volk trotzdem weiterleben. Zur Erklärung: Heimische Ameisenvölker können ohne Königin nicht überleben. Da Pharaoameisen ihre Nester überall verstecken und sich schnell vermehren, sollte man zur Bekämpfung einen Kammerjäger rufen (So werden sie lästige Ameisen los).

Bettwanzen erkennt man an kleinen Stichwunden

Da Pharaoameisen nicht nur in Lebensmittel oder Schränke krabbeln, sondern überall hin gelangen können, in Krankenhäusern zum Beispiel auch an und unter Verbandsmaterial, zählen sie sowohl zu den Vorrats- als auch zu den Hygieneschädlingen. Zu Letzteren gehört auch die Bettwanze, da sie Menschen befällt und kleine Stichwunden verursacht. "Die Tierchen verstecken sich in Möbelritzen oder Matratzen und werden so unbemerkt aus dem Urlaub eingeschleppt", sagt Kleinlogel. Doch auch wer Antiquitäten oder Flohmarktmöbel kauft, läuft Gefahr, sich Bettwanzen einzufangen. Ungeziefer, das hauptsächlich Stoffe, Textilien oder Teppiche zerstört, wird den Materialschädlingen zugeordnet. Dazu gehört zum Beispiel der Messingkäfer. Er lebt oft in alten Häusern und zerfrisst Holzdecken, Dämmstoffe, Polster und Leder.

Befallenen Lebensmittel entsorgen und gründlich putzen

Besonders im Sommer haben viele Haushalte mit Schädlingen zu kämpfen. "Insekten sind wechselwarme Tiere, das heißt, dass sie im Sommer aktiver sind und sich stark vermehren. Den Winter überleben sie als Puppen", weiß der Schädlingsexperte. Damit die Plagegeister verschwinden, sollte man die befallen Lebensmittel sofort wegschmeißen und gründlich putzen – auch hinter und unter den Schränken. Um auf Nummer sicher zu gehen ist es allerdings ratsam, einen Schädlingsbekämpfer zu rufen. Um einen Ungezieferbefall zu vermeiden, lohnt es sich, im Supermarkt genauer hinzuschauen: Sind an der Mehlpackung kleine Löcher zu sehen? Oder lassen sich durch die Folie im Müsli Haferflocken mit weißen Fäden erkennen? Wenn ja, haben sich hier beispielsweise Motten oder Brotkäfer eingenistet.

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