Salmonellen: Wie kann ich mich schützen?

Mettbrötchen, Tiramisu oder Sushi: Allesamt enthalten rohe Lebensmittel – und darin verstecken sich mitunter Salmonellen. Das kann gefährlich werden. Wie kann man eine Vergiftung verhindern?

Überblick

Was sind Salmonellen?

Wie kann man eine Salmonellenvergiftung bekommen?

Wie kommen die Erreger konkret in unser Essen?

Welche Symptome deuten auf eine Salmonellenvergiftung hin?

Woran kann man kontaminierte Lebensmittel erkennen?

Wie kann man sich schützen?

Man sieht, riecht und schmeckt sie nicht – und genau das ist die Krux mit

Salmonellen

. Die Bakterien im Essen können Durchfall, Kopf- und

Bauchschmerzen

, Erbrechen und leichtes Fieber verursachen. Für manche Menschen kann das gefährlich sein.

Aber wie kann man sich überhaupt mit Salmonellen vergiften? Und wie schützt man sich? Die wichtigsten Fragen – und Antworten darauf.

Was sind Salmonellen?

Salmonellen sind Bakterien, die in der Natur weit verbreitet sind. "Man findet sie überall auf der Welt", sagt Forscher Istvan Szabo von der Fachgruppe Lebensmittelmikrobiologie und Erreger-Wirt-Interaktion am Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR).

Zur Gattung gehören ungefähr 2.700 unterschiedliche Salmonellenarten. Diese kommen vor allem in Tieren vor – in Geflügel, in Schweinen, in Rindern, aber auch in Reptilien und Wildtieren. Diese Bakterien können beim Menschen zur Salmonellose führen, einer von Salmonellen verursachten

Magen-Darm

-Erkrankung. Die Tiere selbst erkranken in der Regel nicht.

Wie kann man eine Salmonellenvergiftung bekommen?

"Man infiziert sich immer oral, das heißt durch das Verspeisen kontaminierter Lebensmittel", erklärt Szabo. Die Salmonellen gelangen zum Beispiel über den Kot der Tiere auf die Lebensmittel, auf Eier etwa, oder während des Schlachtprozesses auf das Fleisch.

Die Erreger befinden sich in der Regel nicht von vornherein im Fleisch oder im Ei, sondern auf der Oberfläche beziehungsweise auf der Schale. So finden sie dann ihren Weg auf die Teller. Salmonellen können aber auch durch infizierte Menschen und Haustiere auf die Lebensmittel gelangen.

Wie kommen die Erreger konkret in unser Essen?

Salmonellen: Wie kann ich mich schützen?

Ein Beispiel zur Verdeutlichung: Ein Huhn, das Salmonellen im Darm hat, legt ein Ei. Das Ei kommt beim Legen immer mit dem Darmausgang und so auch mit Hühnerkot in Kontakt. Damit landen Kot und folglich auch die Salmonellen auf der Eierschale – und sie wandern mit in die Eierpappe und schließlich zum Verbraucher nach Hause. Die Bakterien sind sehr langlebig.

Daheim schlägt man das Ei auf, es läuft dabei etwas über die Schale in die Schüssel. Alles wird dann roh – zum Beispiel für ein Tiramisu – verarbeitet. Jetzt können die Salmonellen sich weiter vermehren, vor allem, wenn das Dessert nicht im Kühlschrank steht. Jeder, der von dem Tiramisu isst, nimmt damit auch die Salmonellen zu sich.

Verbreitung auch über Besteck möglich

Ein weiteres Beispiel ist die sogenannte Kreuzkontamination: Auf dem Speiseplan steht Hähnchen mit Salat. Das Hähnchenfleisch ist hier mit Salmonellen verunreinigt. Das Fleisch wird geschnitten und, so wie es allgemein empfohlen wird, in der Pfanne gut durchgebraten – denn das überleben die Salmonellen nicht.

Das Problem sind allerdings Schneidebrett und Messer: Wenn dort nun, ohne beides vorher gründlich abzuwaschen, der Salat geschnitten wird, gelangen die Bakterien in den Salat, können sich dort vermehren und werden aufgetischt.

Auch pflanzliche Lebensmittel können kontaminiert sein, etwa weil der kontaminierte Kot von Wildtieren darauf gelandet ist oder weil mit salmonellenbelasteter Gülle aus Schweine- oder Rindermist gedüngt wurde und diese auf die Pflanzen gelangt ist.

Welche Symptome deuten auf eine Salmonellenvergiftung hin?

Eine Salmonellose mache sich vor allem mit plötzlichem Durchfall bemerkbar, sagt Harald Seitz vom Bundeszentrum für Ernährung. Kopf- und Bauchweh, Erbrechen und leichtes Fieber können noch dazu kommen. Die Symptome beginnen sechs bis 72 Stunden nach dem Essen der befallenen Speisen und können über mehrere Tage anhalten.

Gefährlich ist eine Salmonellenvergiftung vor allem für kleine Kinder, Schwangere, ältere sowie immungeschwächte Menschen. Wer eine Salmonellose bei sich vermutet, sollte unbedingt zum Arzt gehen, denn es handelt sich um eine meldepflichtige Erkrankung.

Im Jahr 2018 erkrankten laut dem Robert Koch-Institut (RKI) 15.732 Menschen in Deutschland. "Die Dunkelziffer dürfte weit höher liegen, denn mit zwei Tagen leichtem Magen-Darm gehen wahrscheinlich die wenigsten zum Arzt", sagt Seitz.

Woran kann man kontaminierte Lebensmittel erkennen?

Das ist das Problem: Mit Salmonellen kontaminierte Lebensmittel erkennt man weder am Geruch noch an Verfärbungen oder ähnlichem, sagt Wissenschaftler Szabo. Deshalb sei es auch so wichtig zu wissen, dass sich auf rohen Lebensmitteln Salmonellen befinden können.

Wie kann man sich schützen?

Absolut wichtig sind eine gute Küchenhygiene sowie die Temperaturen beim Transport, bei der Lagerung und Zubereitung, betont Szabo. Laut BfR vermehren sich Salmonellen bei Temperaturen zwischen zehn und 47 Grad Celsius. Eier und Fleisch gehören immer in den Kühlschrank.

"Für das richtige Erhitzen gibt es eine einfache Richtlinie", sagt Szabo. "Bei der Erhitzung sollten mindestens 70 Grad für zwei Minuten an allen Stellen des Lebensmittels erreicht werden." Wer ganz sicher sein möchte, kann die Gartemperatur mit einem Thermometer checken, dessen Spitze ins Fleisch gesteckt wird.

Hygieneregeln in der Küche

In Sachen Küchenhygiene rät Seitz, unterschiedliche Bretter und Messer für das Schneiden von Fleisch und Salat zu verwenden. Die Schneidebretter sollten möglichst glatt sein und keine Einschnitte haben, weil die Salmonellen in den Ritzen mitunter überleben, obwohl man die Bretter abwäscht. Noch ein Tipp des Experten: "Den Abwasch trocknen lassen." Der Grund: Fast alle Mikroorganismen brauchen Feuchtigkeit, um zu wachsen und zu überleben.

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Wäsche, die in der Küche zum Einsatz kam, sollte bei 60 oder noch besser bei 90 Grad gewaschen werden. Das überleben Salmonellen nicht. "Gerade der Küchenschwamm ist ein Paradies für Keime, man sollte ihn mindestens einmal pro Woche wechseln", rät Szabo. Und natürlich sollte man beim Kochen häufig und gründlich Händewaschen.

Verwendete Quellen:

Nachrichtenagentur dpa-tmn