München: Kakerlaken-Alarm in der Kita! Schädlingsbefall wegen Baustelle?

+München: Kakerlaken-Alarm in der Kita! Schädlingsbefall wegen Baustelle?

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München: In diesem Flachbau an der Herrnstraße 19a ist das Schabenproblem in Kindergarten und Hort aufgetreten.

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Katharina Mira Hinsche

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Kakerlaken will keiner haben. Schaben sind jetzt in einer Münchner Kita und Hort entdeckt worden. Woher die Viecher stammen, scheint unklar.München: Kakerlaken-Alarm in der Kita! Schädlingsbefall wegen Baustelle?

München - Salmonellen, Hepatitis, Magen-Darm-Infekte, Allergien und Pilzerkrankungen – das sind nur einige der Krankheiten, die von Schaben, auch Kakerlaken genannt, durch Nahrungsmittel auf den Menschen übertragen werden können. Keine schöne Vorstellung. Und schon gar nicht in einer Einrichtung, in der täglich kleine Kinder auf dem Boden sitzen, spielen und dort auch essen.

München: Schaben-Alarm in Kita und Hort an der Herrnstraße

Die ungebetenen Gäste suchten jüngst den städtischen Kindergarten und Hort an der Herrnstraße 19a heim, wie jetzt bekannt wurde. Im Neubau, der an die altehrwürdige Herrnschule angrenzt und in dem Kinder von drei Jahren bis zur vierten Klasse betreut werden, „wurde ein Befall mit Schaben festgestellt“, wie das Münchner* Referat für Bildung und Sport bestätigt. Während der Pfingstferien sei eine Intensivbekämpfung des Schädlingsbefalls durch eine Spezialfirma durchgeführt worden. Die Kinder wurden in dieser Zeit ausgelagert und die Gruppen fanden in der benachbarten Grundschule und im städtischen Pädagogischen Institut Unterschlupf.

Kakerlaken sind robust - Schaben lieben es feucht und warm

Das dicke, runde, braune Ekel-Insekt mit den langen Fühlern lebt in menschlichen Behausungen. Die Tiere halten sich im Verborgenen auf und werden oft erst spät entdeckt. Sie mögen die Bedingungen in warmen, feuchten Gebäuden und verstecken sich in kleinsten Ritzen. Durch ihre rasante Verbreitung sind sie nur schwer zu bekämpfen.

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Die orientalische Kakerlake (Foto) vermehren sich rasch und können Krankheiten übertragen. Auch die Deutsche und die Amerikanische Schabe lieben es warm.

© Oliver Willikonsky/imago

München: Kakerlaken-Fund besorgt einige Eltern

Mittlerweile sind die Kinder in die alten Räumlichkeiten zurückgekehrt und der Kita- und Hortbetrieb laufen normal weiter. Dennoch gebe es derzeit Eltern an der Grundschule, die in größter Sorge um ihre Sprösslinge seien, merkte Stefan Blum (CSU), der Beauftragte für die Herrnschule, in der jüngsten Sitzung des Bezirksausschusses (BA) Altstadt-Lehel an. Er hatte das Thema Schaben hier erstmals auf den Tisch gebracht. Doch Philippe Louis (Grüne), der mit der Einrichtung in gutem Kontakt steht, gab sogleich Entwarnung und meinte, es bestünde aktuell kein Grund zur Sorge.

Auch Mutter Sabine B. glaubt, dass „zu keinem Zeitpunkt eine ernsthafte Gefahr“ bestand. Schaben gebe es in der Altstadt schließlich schon seit Jahrzehnten. Als Auslöser vermutet sie aber einen zeitlichen Zusammenhang mit dem Beginn der Baumaßnahmen beim Hotel Mandarin Oriental an der Hildegardstraße. Ob es akut Fälle gibt, in denen Schaben wieder aufgetreten sind? Dazu können sie „leider nichts sagen“. „Es findet eine verstärkte Reinigung statt. Diese Reinigungsleistung ist auf dem Niveau von Krankenhäusern“, erläutert die engagierte Altstadt-Mutter das Vorgehen an der Herrnstraße.

München: Kita und Hort in der Altstadt marode?

Dennoch wurde als langfristig wirksame Maßnahme gegen den Schädlingsbefall eine bauliche Untersuchung eingeleitet. Vor September sind hier allerdings keine Ergebnisse vom Baureferat zu erwarten. Im Anschluss soll darüber entschieden werden, in welchem Umfang eventuell größere bauliche Sanierungsmaßnahmen notwendig sind. Die Kita würde dann für längere Zeit in die ab diesem Sommer frei werdende Kindervilla an der Kellerstraße umziehen, teilte das Referat für Bildung und Sport mit.

Die Eltern seien darüber und über das mögliche Interimsquartier bereits am 10. Juni bei einem Elternabend informiert worden. Für Mutter Sabine B. ist die Auslagerung allerdings schon beschlossene Sache: „Das Referat für Bildung und Sport hat die Eltern darüber informiert, dass es ab September eine Auslagerung des Kindergartens geben wird“, sagt sie. Und das sogar „für den Zeitraum von zwei Jahren“.

Die „Kindervilla“, die bisher im Ausweichquartier beheimatet ist, muss wegen der anstehenden Sanierung des Gasteigs nach Ramersdorf ziehen. „Die Sanierung des Gasteigs hat sich zeitlich verzögert“, meint Pressesprecherin Ursula Oberhuber vom Referat für Bildung und Sport. Die eventuell notwendige Auslagerung sei rechtzeitig vor Baubeginn beendet. B. wünscht sich „für ihren Kindergarten und Schulsprengel eine langfristig schöne und sinnvolle Lösung“. Will heißen: Ein neues Gebäude soll her. *tz.de/muenchen ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

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