Milzbrand

Milzbrand: Symptome

Zu Beginn der Erkrankung sind die Zeichen nicht sehr spezifisch für Milzbrand. Symptome betreffen zunächst den Bereich, der zuerst mit dem Bazillus in Kontakt gekommen ist. Die Unterscheidung zu anderen schweren Erkrankungen ist aber wichtig, um die Heilungschancen durch die richtige Therapie zu verbessern. In Abhängigkeit vom Infektionsweg können primär verschiedene Organe von Anthrax betroffen sein:

Der Haut-Milzbrand ist die häufigste Form der Milzbrand-Erkrankung. Der Erreger dringt durch äußere Verletzungen der Haut ins Gewebe ein und beginnt sich zu vermehren. Nach einem bis sieben Tagen entstehen an der Infektionsstelle entzündliche Hautveränderungen, die nicht immer schmerzen müssen. Um diese Stelle herum bilden sich meist auch flüssigkeitsgefüllte Blasen. Später kommt schwarzer Schorf dazu. Zudem entzünden sich die Lymphgefäße und die Lymphknoten schwellen an. Charakteristisch ist außerdem eine flüssigkeitsbedingte Schwellung (Ödem) rund um den entzündeten Bereich. Die Schäden im Gewebe sind häufig sehr schwer und können auch tiefe Gewebsschichten betreffen. Aus diesem Grund muss eine chirurgische Operation erwogen werden.

Beim Lungen-Milzbrand erfolgt die Infektion zumeist über das Einatmen der Sporen des MiIzbranderregers. Die Zeit zwischen Infektion und Krankheitsausbruch (Inkubationszeit) ist vergleichsweise kurz, sie dauert nur wenige Stunden bis Tage. Lungen-Milzbrand ähnelt einer plötzlich auftretenden Lungenentzündung mit Bronchitis. Dies macht es schwer, früh die Diagnose Milzbrand zu stellen. Zu den Krankheitszeichen zählen eine Reihe von schweren Allgemeinsymptomen wie Schüttelfrost, Erbrechen und Bluthusten. Der blutige Auswurf kann infektiös sein. Lungen-Milzbrand ist die gefährlichste Form von Anthrax, da es zu sehr schweren Beeinträchtigungen der Atmung kommen kann und unbehandelt innerhalb weniger Tage tödlich endet.

Die seltenste Form von Anthrax ist der Darm-Milzbrand. Dazu muss der Erreger zum Beispiel durch den Verzehr von rohem oder nicht ausreichend durcherhitztem Fleisch eines infizierten Tieres in den Magen-Darm-Trakt gelangen. Drei bis sieben Tage später bricht die Krankheit aus. Die Symptome sind auch beim Darm-Milzbrand zunächst unspezifisch: Die Patienten bekommen hohes Fieber, kombiniert mit Durchfall, Übelkeit, Erbrechen und Appetitlosigkeit. Später kann es zu schweren Blutungen im Darm kommen, welche sich durch blutigen Durchfall zeigen. Die Erkrankung kann in eine Bauchfellentzündung übergehen, die selbst bei massiver Therapie nur sehr schwer beherrschbar ist. Auch diese Form führt unbehandelt zum Tod.

Der Injektionsmilzbrand ist eine Sonderform von Anthrax. Sie tritt vor allem bei Drogenkonsumenten auf, die Drogen in die Vene spritzen. Einige Fälle traten im Zusammenhang mit durch Sporen verunreinigtem Heroin auf. Beim Injektionsmilzbrand kommt es zu massiven Ödemen und Abszessen mit schweren Entzündungen, die um die Injektionsstelle herum beginnen. Gewebebereiche können absterben und erfordern ein schnelles chirurgisches Eingreifen. Die Symptome beginnen sehr variabel zwischen einem und zehn Tagen nach der Injektion.

Bei einem besonders schweren Verlauf kann sich der Milzbranderreger im ganzen Körper verteilen und so weitere Schäden an Organen verursachen. Gewebeteile könn en absterben, und eine Blutvergiftung kann entstehen. Aus einer Milzbrand-Infektion kann auch eine schwere Hirnhautentzündung (Meningitis) entstehen.

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