Broken-Heart-Syndrom | Erstes Medikament kann gebrochene Herzen heilen

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Liebeskummer: Erstes Medikament Broken-Heart-Syndrom heilen

Foto: Getty Images/Westend61

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Herzen können bei Kummer wirklich brechen - beziehungsweise ihre Form verändern

Foto: Getty Images/Westend61

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von:

Jessica Walker

veröffentlicht am

30.04.2021 - 17:23 Uhr

Ein gebrochenes Herz kann nicht nur ganz schön wehtun, sondern laut Medizinern sogar krank machen!

Durch starke emotionale Belastung kann das sogenannte Broken-Heart-Syndrom auftreten, bestätigt Prof. Dietrich Andresen, Kardiologe und Chef der Deutschen Herzstiftung, gegenüber BILD. Wissenschaftler der Monash University im australischen Melbourne wollen jetzt ein Medikament gefunden haben, welches das Gebrochene-Herz-Syndrom heilen und sogar vorbeugen kann.

Was kann das Medikament fürs gebrochene Herz?

In der Tierversuch-Studie an Mäusen, die im Fachjournal „Signal Transduction and Targeted Therapy“ erschienen ist, wird deutlich: Suberanilohydroxamic-Säure (SAHA) hilft bei der Behandlung von Herzproblemen, die durch emotionalen Stress ausgelöst werden.

Die australischen Forscher seien die Ersten, die ein Medikament zur Heilung und Vorbeugung des Broken-Heart-Syndroms gefunden hätten. Das Medikament wurde bereits von den zuständigen US-amerikanischen (FDA) und australischen (TGA) Gesundheitsbehörden für die Behandlung von Lymphomen zugelassen und könnte künftig auch Patienten mit „gebrochenem“ Herzen helfen.

Laut den Wissenschaftlern sei das Ziel der Studie gewesen, den Mechanismus hinter der Fehlfunktion des Herzens zu verstehen. Daran könnte eine mögliche Therapie anknüpfen. Durch das Medikament könne man Herzerkrankungen nicht nur verlangsamen, sondern auch die Schäden eines gestressten Herzens reparieren.

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Prof. Dietrich Andresen, Kardiologe und Chef der Deutschen Herzstiftung, zu BILD: „Ja, es scheint so zu sein, dass eine starke emotionale Belastung dem Herzen schaden und das sogenannte Broken-Heart-Syndrom auslösen kann. Allerdings muss man hier unterscheiden zwischen Korrelation und Kausalität. Das heißt, wir sehen hier einen zeitlichen Zusammenhang zwischen Trauer und dem Syndrom. Ob dies auch die Ursache ist, ist bislang unbekannt.“

Sprich: Trauer kann bei einigen Menschen ein Broken-Heart-Syndrom auslösen, aber nicht jedem, der traurig ist, bricht deshalb im wahrsten Sinne des Wortes das Herz.

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Falscher Herzinfarkt, echte Symptome

Doch was genau passiert im Herzen beim Broken-Heart-Syndrom? Prof. Andresen: „Der Herzmuskel wird Tag und Nacht mit Sauerstoff versorgt. Das geschieht über die Herzkranzgefäße, die um das Herz herum angeordnet sind. Verstopfen sie, führt das zu einem Herzinfarkt. Die Folge: Das Herz kann ohne Sauerstoff nicht mehr pumpen. Bei einem normalen Infarkt verstopfen Blutpfropfen die Herzkranzgefäße. Beim Broken-Heart-Syndrom dagegen ziehen sich die Gefäße so eng zusammen, dass ebenfalls kein Blut mehr zum Herzen kommt. Man könnte daher auch von einem spastischen Herzinfarkt sprechen.“Und der ist genauso gefährlich wie ein normaler Infarkt, sagt der Kardiologe.„Die Betroffenen erleiden die gleichen Symptome: Sie bekommen Brustschmerzen, Engegefühl, Schweißausbrüche, Atemnot und können in Folge des akuten Verschlusses der Herzkranzgefäße auch sterben.“Experten gehen davon aus, dass etwa jeder 50. Patient mit Brustschmerzen keinen klassischen Infarkt hat, sondern diese Variante. Beschrieben wurde die Funktionsstörung vor 30 Jahren zuerst in Japan und heißt daher auch Tako-Tsubo-Kardiomyopathie - benannt nach einer Tintenfischfalle (Tako-Tsubo), deren Form der des Herzens im Krankheitsmoment ähnelt.

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Präventiv schützen könne man sich laut Prof. Andresen vor dem Broken-Heart-Syndrom bisher nicht. Ob das Medikament aus Australien in Deutschland zugelassen wird, ist noch unklar.

„Man kann diesen spastischen Herzinfarkt im Grunde nicht behandeln“, sagt Prof. Andresen. „Denn auch wenn die Patienten mit den gleichen Symptomen eingeliefert werden, behindert bei ihnen ja kein Blutpfropf den Blutstrom zum Herzen. Man kann ihnen jedoch entkrampfende Medikamente geben, die dabei helfen, dass sich die Herzkranzgefäße wieder öffnen und der Herzmuskel sich wieder besser bewegt.“Das Gute ist doch: Gebrochene Herzen heilen auch wieder!

Prof. Andresen: „Warum Menschen ein Broken-Heart-Syndrom bekommen können und ob mehr Frauen oder Männer betroffen sind, ist nicht bekannt. Wir wissen jedoch, dass die Herzkranzgefäße sich wieder öffnen und in den meisten Fällen das Syndrom vollständig heilt.“

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