Was werden die Leute morgen essen - und was heißt das für

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Lebensmittel und Landwirtschaft

Was werden die Leute morgen essen - und was heißt das für die Bauern?

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Dr. Olaf Zinke, agrarheute

am Dienstag, 15.06.2021 - 06:30

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Zugegeben – es kommt mal wieder aus Amerika. Doch viele dieser Ernährungstrends dürften auf ähnliche Weise für Europa und Deutschland gelten.

Fakt ist jedenfalls: Die großen Trends, die die Ernährung verändern, haben massiven Einfluss auf das Einkaufsverhalten der Verbraucher. Und das verändert letztlich auch die Agrarproduktion.

In den USA haben sich führende Ernährungsexperten, Einzelhändler und Analysten beim Online-Portal Successful Farming über die Ernährungstrends nach Corona ausgetauscht.

Ein zentrale Aussage war dabei: Die Corona-Pandemie hat das Ernährungsverhalten nachhaltig verändert - und: Das wird wohl auch so bleiben.

Hier nun ein kurzer Überblick über die 14 wichtigsten Ernährungstrends, die die Experten ausgemacht haben und die künftig wohl auch die Agrarproduktion beeinflussen werden.

Trend 1. Immunsystem-Booster

Dieser Trend war in Corona-Pandemie besonders stark. Dazu zählen die Experten die sogenannten Superfoods, Probiotika, aber neuerdings auch Sauerkraut, Omega-3-reiche Leinsamen, Karotten und vieles mehr.

In den USA war außerdem auch ein Boom beim Verbrauch von Zitrusfrüchten zu beobachten – angetrieben von der hohen Nachfrage nach natürlichem Vitamin C.

Dabei wurde außerdem beobachtet, dass die Grenzen zwischen funktionellen Lebensmitteln und Getränken mit ähnlichen Inhaltstoffen zunehmend verschwimmen.

Trend 2. Abenteuerliche und „verrückte“ Zutaten

Das Naschen von Tomaten, Chilis oder Kräutern wie Zitronengras, hat enorm zugenommen, stellten die Ernährungsexperten fest. Gewürze wie Apfelholz-Räuchersalz und Zitronenhonig werden verstärkt verwendet.

Hobbyköche wünschen sich außerdem auch neue innovative Gewürzmischungen, die Kreativität, Spaß, Geschmack und Abwechslung fördern.

Trend 3. Bioprodukte und Experimente

Bio-Lebensmittel liegen nach Einschätzung der Experten auch in den USA voll im Trend. Der Markt wächst sehr stark und immer neue Produkte werden gesucht.

Hinzu kommt aber, dass sehr viele Menschen mit unterschiedlichen Ess- und Ernährungsformen experimentieren wollen. Sie wollen sich nicht mehr nur auf eine Sache festlegen.

Fakt ist auch: Der Anteil der Bevölkerung, der auf besonders gesunde und frische Nahrungsmittel achten – wird immer größer

Trend 4. Größere Produktvielfalt und „Upcyling“

© stock.adobe.com/nesavinov

Der Anteil der Bevölkerung, der auf besonders gesunde und frische Nahrungsmittel achtet – wird immer größer

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Die Menschen wollen mehr Abwechslung beim Essen als früher. Dabei geht es offenbar nicht so sehr darum, dass sie gesunde Äpfel, Orangen, Bananen kaufen wollen.

Sie wollen vielmehr die verschiedenen kulinarischen Erlebnisse nachvollziehen, die sie vor allem auf Social-Media-Sites sehen oder gerade neu entdecken.

In den USA liegen derzeit zum Beispiel die so genannten Upcycling-Lebensmittel im Trend. Das sind eigentlich vernachlässigte und sonst wenig genutzten Teile einer Zutat, die sonst eigentlich Lebensmittelabfälle wären.

Trend 5. Der Frühstücksspaß

Für Menschen, die von zu Hause aus arbeiten, ist das Frühstück in Corona-Zeiten zu einer sehr wichtigen Mahlzeit geworden. Deshalb macht man es zu auch etwas Besonderem, sagen die Ernährungsexperten.

Dabei geht es oft um nicht-traditionelle Frühstücksspeisen, wie etwa gebratenen Reis, holländische Babypfannkuchen oder auch „Eier“ ​​aus Mungobohnen.

Trend 6. Regionale Lebensmittel

Regional ist auch in den USA ein stark wachsendes Markt-Segment, beobachten Einzelhändler und Ernährungsexperten. In vielen Geschäften wird ganz aktiv mit Go Fresh/Go Local-Schildern um Kunden geworben.

Zu diesem Zweck wird ganz eng mit den lokalen Farmern zusammengearbeitet. In den USA heißt die Belieferung aus einem Radius von 200 km.

Und das gilt nicht nur für die großen Städte: Regionale Angebote wachsen auch in den ländlichen Gebieten kräftig.

Trend 7. Vegane und vegetarische Produkte

Vegane Nahrungsmittel und Getränke – also etwa Tofu und Hafermilch - sind in den USA bereits Mainstream geworden, sagen die Ernährungsexperten.

Und der Markt wächst weiter sehr schnell. Tofu hat im vorigen Jahr aufgrund seines niedrigeren Preises, seiner lagerstabilen Verpackung und seines neutralen Geschmacks besonders profitiert, heißt es.

Auch in Restaurants erwarten die meisten Kunden mittlerweile vegetarische Angebote.

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Trend 8. Fleisch und noch mehr Fleisch

Vielleicht doch etwas überraschend: In den USA boomt auch die Nachfrage nach Fleisch und Geflügel. Durch Corona gab es allerdings erhebliche Lieferengpässe und Produktionskürzungen, die zu deutlich steigenden Fleischpreisen geführt haben.

Was werden die Leute morgen essen - und was heißt das für

Die Leute wollen außerdem wieder in Restaurants gehen, Familienessen zu veranstalten und mit Freunden grillen.

An dieser Stelle ist den Ernährungsexperten nicht ganz klar, ob die Verbraucher am Ende doch wieder zu alten Gewohnheiten zurückkehren oder aufgrund ihrer neu erworbenen Fähigkeiten, ihr Kaufverhalten dauerhaft ändern.

Trend 9. Online-Shopping von Lebensmitteln

Die Menschen haben sich während der Pandemie daran gewöhnt, online zu bestellen. Und jetzt bleiben sie dabei, sagen die Ernährungsexperten.

Die Akzeptanz und Nutzerquote ist enorm gewachsen.

10. Vorlieben wurden geändert

© stock.adobe.com/nesavinov

Anders als in Deutschland, scheint die Nachfrage nach Fleisch in den USA ungebrochen. Allerdings ist Fleisch, als Folge der Corona-Verwerfungen, derzeit deutlich teurer als vorher.

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Die Menschen haben während der Pandemie ihre Lieblingsprodukte geändert. Während der Pandemie war ihr Lieblingsessen möglicherweise nicht verfügbar, also wechselten sie zu etwas anderem und bleiben dabei.

Man erlebte und testete also viele neue Dinge, die man in der Vergangenheit nicht ausprobiert hat.

Trend 11. Mehr zu Hause kochen

Die Menschen haben während der Pandemie zu Hause gekocht, sagen die Experten. Die Verwendung von Rezepten stieg, Suppen und Eintöpfe waren beliebt, und auch Fleisch.

Nach der Pandemie gibt zudem ein Wiederaufleben gemeinsamer Familienessen. Und: mehr Familienmitglieder beteiligen sich jetzt am Kochen.

Auch eigene Speisekammern entstehen.

Trend 12. Traditionelles Essen – selber Brot backen

Die Pandemie hat die Menschen dazu gebracht, sich wieder auf die traditionelle Küche zu besinnen, sagen die Ernährungsexperten. Da geht vom Brotbacken über das Nudelrollen bis hin zum Einkochen von Lebensmitteln.

Auch die eigene Produktion von Eiern hat an deutlich Bedeutung gewonnen.

Trend 13. Nachhaltigkeit

Die Menschen kaufen verstärkt pflanzliche Lebensmittel, nachhaltig oder biologisch erzeugtes Fleisch und Eier sowie nachhaltige Meeresfrüchte. Die Herstellung nachhaltig produzierter Produkte ist fast schon ein Standard im Lebensmittelhandel, heißt es.

Von Meeresfrüchten bis hin zu Gemüse möchten Hobbyköche, dass ihr Essen von Unternehmen kommt, die sich dafür einsetzen, die Umwelt zu schützen und das Richtige zu tun.

Trend 14. Frische „Fertiggerichte“ zum mitnehmen

© stock.adobe.com/Ilia nosolenyi

Immer mehr Restaurants stellen komplette Essens-Sets her, die die Kunden dann mitnehmen und zu Hause nachkochen können.

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Immer mehr Restaurants, stellen komplette Essens-Sets her, mit denen die Gäste ihre Gerichte zu Hause nachkochen können, sagen die Ernährungsexperten.

Restaurants überdenken ihre Abläufe, um wie Mini-Lebensmittelläden zu funktionieren – und bieten Innovationen an, indem sie Cocktails zum Mitnehmen und komplette Essens-Sets verkaufen.

Es ist ein neues Take-out-Geschäft also.

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