Die besten Hundefutter im Test

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„Help“, das Ö1-Konsumentenmagazin, jeden Samstag um 11.40 Uhr in Radio Ö1 und als Podcast.

Nassfutter, Trockenfutter, Selbstgekochtes mit viel Fleisch, Gemüse, Getreide oder doch Rohfütterung – das richtige Futter für den Vierbeiner zu finden ist eine Wissenschaft für sich. Die Auswahl in Supermärkten und im Fachhandel für Haustierbedarf ist riesig.

Rundumpaket Trockenfutter

Stiftung Warentest prüfte 28 Hundetrockenfutter: 20 für ausgewachsene Hunde und acht für Seniorenhunde, also ältere Tiere. Die meisten Produkte sind auch in Österreich erhältlich.

Trockenfutter versorgt das Tier im Idealfall mit ausreichend Energie und Nährstoffen, ohne dass noch etwas zugefüttert werden muss. Es enthält neben Eiweiß für Herz und Muskeln, Linolsäure für das Fell sowie Kalzium und Phosphor für die Knochen. Ob teures Filet oder günstiger Pansen und Lunge drinnen stecken, lässt sich im Labor nicht feststellen.

Filet alleine genügt nicht

„Für den Hund ist es gar nicht so wichtig, welche Zutaten – ob Filet, Karkassen oder Pansen – drinnen sind, sondern welche Nährstoffe er daraus bekommt“, so Charlotte Granobs von Stiftung Warentest. Ein Hund braucht zum Beispiel Leber, weil da Vitamin A drinsteckt. Wichtige Nährstoffe und Vitamine sind auch in Lunge und Pansen enthalten. „Aus bloßem Filet würde er gar nicht alles bekommen, was er benötigt.“

Ansprüche ans Futter ändern sich mit dem Lebensalter

Fleisch von Ziege bis Wasserbüffel

Minderwertige Schlachtabfälle wie Federn, Klauen und Krallen fanden sich in keinem Trockenfutter. Überraschend war jedoch, wie viele verschiedene Tierarten jeweils enthalten waren. Das reichte von mindestens zwei bis zu zwölf in einem Futter, darunter Ente, Ziege, Reh, Pferd und Wasserbüffel. Wer einen Hund mit Allergien hat, sollte da aufpassen. Die Produktbezeichnungen auf den Verpackungen sind in diesem Punkt meist recht ungenau.

Geprüft wurde auch, wie gut das im Futter enthaltene Eiweiß verdaulich ist und, ob das Produkt mit Schadstoffen belastet ist.

Welches Trockenfutter passt

„Beim Futter für ausgewachsene Hunde fiel das Ergebnis relativ gut aus“, so Granobs. Die meisten Produkte schnitten „gut“ oder sogar „sehr gut“ ab. „Von 20 Futtermitteln waren fünf ‚sehr gut‘ und elf ‚gut‘.“

Zu den besten im Test zählt das Trockenfutter „Real Nature Country Selectin Alpine Adult“ von Fressnapf und „Lucky Dog Vital-Nahrung mit frischem Geflügel“ von Penny. Das „sehr gute“ Produkt „Romeo Premium Alleinfuttermittel Geflügel“ von Aldi Süd/Hofer ist nicht mehr in dieser Rezeptur erhältlich.

Die Note „gut“ gab es unter anderen für die Eigenmarken von dm und Lidl und für die diversen Produkte von Platinum, Belcando, Pedigree, Frolic, Bosch und Dano (bio). Die schlechteste Note beim Futter für ausgewachsene Hunde war ein „befriedigend“. Alles in allem gab es also wenig auszusetzen.

Schlechte Noten für Seniorenfutter

„Bei den Seniorenfuttern sieht das Ergebnis leider anders aus“, so Granobs. Von den acht getesteten Produkten war nur ein einziges „gut“. Alle anderen schnitten nur „ausreichend“ ab, eines war sogar „mangelhaft“.

Als bestes Futter speziell für ältere Hunde erwies sich „Beneful Glückliche Jahre 7+ mit Huhn“ von Purina. Es war gleichzeitig auch das günstigste in dieser Gruppe. Eine Tagesration für einen Modellhund mit 15 kg kostete 0,21 Euro.

Am schlechtesten schnitt die Marke Wolfsblut ab. Dessen „Wild Duck Senior“ war das teuerste Seniorenfutter im Test und fiel durch. Laut Labor enthielt es zu wenig wichtige Aminosäuren und Nährstoffe. Die Auslobung als „Premium Dog Food mit ausgewogener Zusammensetzung“ sei daher nicht gerechtfertigt.

Der Kalorienbedarf sinkt im Alter

Zu wenig Nährstoffe für alte Hunde

Ältere Hunde sind meistens ruhiger und bewegen sich weniger. Das bedeutet, dass sie deshalb etwas kleinere Kalorienportionen brauchen. „Aber in den kleinen Kalorienportion muss trotzdem die gleiche Menge an Nährstoffen stecken“, so Granobs.

Der Hund muss trotzdem ausreichend mit Vitamine und Aminosäuren versorgt werden. Bekommt er diese nicht, sind Mangelerscheinungen die Folge. Das Seniorenfutter von Futterhaus enthielt als einziges im Test Schadstoffe. Es war mit Acrylamid belastet, was das Krebsrisiko erhöhen kann.

Futterrationen anpassen

Das Spezialfutter für ältere Hunde war durchwegs etwas teurer als normales Futter. Unterm Strich ist man mit Trockenfutter aber preislich günstiger dran als mit Feuchtfutter. Aufpassen sollte man bei den Fütterungsangaben, rät Stiftung Warentest. Zum einen könne man sich nicht immer auf die Empfehlungen der Hersteller verlassen, zum anderen hat Trockenfutter im Vergleich zu Feuchtfutter wesentlich mehr Kalorien.

„Man unterschätzt deshalb leicht die Menge und füttert den Hund zu viel, so dass er dicker wird“, so Granobs. Vor allem beim Umstieg von Feucht- auf Trockenfutter oder beim Wechsel der Sorte ist es empfehlenswert, den Hund gut im Auge zu behalten. Dabei helfen Kontrollen auf der Waage. Gegebenenfalls müssen die Rationen ein bisschen angepasst werden.

Karin Fischer, help.ORF.at