Antworten zum Bundesratsentscheid - Was Sie zur Kostenpflicht von Tests wissen müssen

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Antworten zum Bundesratsentscheid - Wer muss künftig für Corona-Tests zahlen? Wann gibt es Ausnahmen?

Antworten zum Bundesratsentscheid

Was Sie zur Kostenpflicht von Tests wissen müssen

Der Bundesrat beabsichtigt, Corona-Tests ab dem 1. Oktober nicht mehr gratis anzubieten. Was bedeutet das für Ungeimpfte, Geimpfte und jene, die sich nicht impfen lassen dürfen?

Gregor Poletti

Publiziert: 11.08.2021, 18:46

Schnell vor dem Konzert gratis einen Corona-Test machen: Das ist ab dem 1. Oktober vorbei, dann werden die Untersuchungen kostenpflichtig.

Foto: Michael Trost

Wer sich schützen wolle, könne das heute mit der Impfung tun, betonte Gesundheitsminister Alain Berset am Mittwoch nach der ersten Bundesratssitzung nach den Sommerferien. Die Überwälzung der Testkosten auf die Allgemeinheit lasse sich nicht mehr länger rechtfertigen. Das Testen von Personen ohne Symptome soll ab dem 1. Oktober nicht mehr gratis sein. Der Bundesrat schickt diesen Vorschlag nun an die Kantone und die zuständigen parlamentarischen Kommissionen – den definitiven Entscheid trifft er dann am 25. August.

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Wer muss künftig für Corona-Tests zahlen?

Wer an einem Konzert oder einem anderen Grossanlass teilnehmen will, bei dem ein Covid-Zertifikat verlangt wird, muss den Test ab dem 1. Oktober selber berappen. Auch Ungeimpfte, die in ein Land reisen wollen, in dem ein Zertifikat oder ein Test verlangt wird, müssen künftig die Tests selber bezahlen. Die fünf Selbsttests pro Monat für nicht geimpfte und genesene Personen will der Bund ebenfalls nicht mehr finanzieren. Diese kommen heute vor allem im privaten Gebrauch zum Einsatz, etwa vor Besuchen bei den Grosseltern oder bei Nicht-Geimpften. Auch wenn ein Alters- und Pflegeheim einen Test für Besucherinnen und Besucher verlangt, müssen diese die Untersuchung künftig selber bezahlen.

Wer profitiert von Ausnahmeregelungen?

Die repetitiven Tests in den Schulen, Betrieben und Einrichtungen des Gesundheitswesens werden weiterhin vom Bund finanziert. Bundesrat Alain Berset rief die Kantone erneut dazu auf, die Schulen dazu zu animieren. Zudem fordert er von den Kantonen, das nicht geimpfte Personal der Alters- und Pflegeeinrichtungen zu repetitiven Tests zu verpflichten. Leute, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können, müssen auch künftig die Tests nicht bezahlen. Schliesslich bleiben auch die Tests für Kinder bis 12 Jahre gratis.

Müssen auch Menschen, die sich krank fühlen und sich deshalb testen lassen, dafür bezahlen?

Nein. Für sie gilt wie bis anhin, dass der Staat die Kosten für einen PCR-Test übernimmt.

Also kann ich Symptome vortäuschen und komme so an einen Gratis-Test und zu einem Zertifikat?

Patrick Mathys vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) sagte an der Medienkonferenz, dass hier ein gewisses Missbrauchspotenzial bestehe. Berset musste einräumen, dass es in dieser Frage noch Klärungsbedarf gebe. Bevor das neue Regime am 1. Oktober eingeführt werde, müsse man noch Präzisierungen vornehmen. Es wäre nicht in Ordnung, wenn man einfach eine Umgehungsmöglichkeit schaffen würde.

Wie viel kostet ein Test ab dem 1. Oktober?

Der Bundesrat zahlte bisher 47 Franken an Apotheken, Ärzte oder Veranstalter, welche sogenannte Antigen-Schnelltests durchführten. Noch ist unklar, wie viel man künftig dafür bezahlen muss. Aber es ist davon auszugehen, dass der Preis eher höher ausfallen und nicht einheitlich sein wird. Dies war auch der Fall, bevor die Tests gratis wurden.

Wie viel spart der Bund mit der Überwälzung der Testkosten auf Privatpersonen?

Er könne dies nicht genau beantworten, sagte Berset. Für den Zeitraum ab September bis nächstes Jahr habe man die Kosten für die Selbsttests auf 200 Millionen Franken geschätzt, bei den Antigen-Tests, die auf eigenen Wunsch durchgeführt werden, gehe man von 400 Millionen Franken aus. Das sei grosszügig gerechnet, sagte Berset.

Wie machen es die Nachbarstaaten?

Auch in Deutschland haben Regierung und Bundesländer den Druck auf Ungeimpfte erhöht. Wer sich nicht impfen lässt, muss sich von Oktober an auf eine verstärkte Testpflicht einstellen, um etwa Zugang zu Gottesdiensten, Spitälern, SportAntworten zum Bundesratsentscheid - Was Sie zur Kostenpflicht von Tests wissen müssen

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und Kulturveranstaltungen oder Hotels und Restaurants zu erhalten. Die kostenlosen Test

s

werden auf den 11. Oktober hin abgeschafft.

Wie in der Schweiz sollen auch in Frankreich die Corona-Tests

ab dem 1. Oktober kosten

pflichtig sein

. In Italien kosten diese bereits heute

,

und zwar zwischen 30 und 60 Euros. Lediglich in Österreich sind die Tests noch gratis, aber es laufen intensive Diskussionen, diese kostenpflichtig zu machen.

Publiziert: 11.08.2021, 18:46

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81 Kommentare

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E. Betschart

vor 3 Stunden

Frage: Repetitive Tests in Firmen sind ja weiterhin durch den Bund bezahlt. Bekommt man dabei als Arbeitnehmender bei negativem Resultat ein Covid-Zertifikat? Weiss das jemand? Wenn ja, wäre das ja dann nicht ganz fair ggüber jenen, die die Tests ab 01.10. selber bezahlen müssen.